Schicht um Schicht

Ich möchte gerne eine neue Serie hier einführen, wie ihr vielleicht wisst schreibe ich sehr gerne. Doch meine meisten Gedanken landen auf Instagram.
Da einige Leser kein Instagram lesen und ich meine Gedanken  auch hier festhalten möchte, beginnt heute die neue Serie – Gedanken. //

wer bin ich eigentlich? oh, so viele.
eine so simple und gleichzeitig tiefe frage.
ich habe das gefühl ich bin nicht eins, ich bin ein sammelsurium an arten, formen, tönen.
jeder ort bedeutet ein neues ich, eine neue schicht an persönlichkeit.
da ist die zurückgezogene stephanie, die still das meer geniesst,
die stephanie die durch all die fremden straßen läuft,
die wien-stephanie.
doch nicht nur die orte, auch menschen legen schleier über mein ich.
menschen aus der familie, schulzeit, freunde, ihr hier – online,
jeder bringt ein anderes ich zum vorschein.

all diese orte und menschen prägen mich, bilden mich schicht um schicht.
doch der kern, der ausgangspunkt, das bin nur ich, allein. bei mir und mit mir.
und nur, wenn dieses ich glücklich sein kann, können es all die anderen, dann zieht es sich durch alle schichten.

nun, das mag sich so anhören, als würde ich masken tragen, mein eigenes ich verbergen.
doch so ist es nicht gemeint, es steckt keine intention dahinter, sondern ist ein natürlicher prozess.
ich zeige mich, nur eben nicht alles. wir können gar nicht alles sein, zur gleichen zeit.
doch ist es nicht schön, sich immer wieder neu definieren zu können?
das erste mal, wenn du einen ort betrittst, einem menschen begegnest, kannst du dich ein stück neu erfinden, entscheiden wer du sein willst.
wieder zuhause lässt du diese hülle fallen, im wissen jederzeit wieder in sie schlüpfen zu können.
und so geht es durchs leben, schicht, um schicht, um schicht.
ob sie sich nun bilden, oder abfallen, das sei dir überlassen.
das bild wird immer klarer werden, doch im grunde kann nicht mal ich sagen, wer ich bin, weil ich es schlichtweg noch nicht weiß.
und ja – ich stecke in so vielen boxen und bin überseht von labeln.
die pflanzenliebhaberin, die veganerin, die junge, die stille.
und manchmal ist das schön, weil in diesen boxen tummeln sich leute, die einem ‚ich‘ von mir gleichen.
doch nur, weil wir uns in dieser einen box befinden, bedeutet das nicht, dass wir nicht noch in tausend anderen stecken.
also lass uns die boxen vergessen und einfach sein wer wir sind.
vielleicht finden wir es dann irgendwann heraus, immer aufs neue.

// don’t ever put yourself / let them put you in a box @ssein_

Kategorie Gedanken, Kopf

Atmet und schläft in Wien. Arbeitet ebenda auch manchmal. An Illustrationen, Fisimatenten oder daran endlich die richtige Müllsack Größe zu kaufen. Macht manchen Sorgen und sich eine große Freude mit dem Studium der Sprachkunst. Schreibt über Fliederlila, Stromausfälle und Zitronenschaum. Irgendwas im Internet, ihre Oma ist sich da nicht so sicher, unter urbananouk.com. Mag Pfirsiche, aber nur die flachen.

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