und so schnell wie du deine stimme findest, so plötzlich verlierst du sie wieder und das leben greift dich im nacken und dann folgt doch nur ein klopfen auf die schulter und vielleicht ist die antwort auch einfach stille, zumindest jetzt. oder vielleicht liegt sie zwischen den stufen, die antwort, wie krümmel von flüchtigem kuchen. und dann folgt eine ahnung von wirbel überüberüberübermorgen, ein zog richtung herbst.
Alle Artikel von Anouk Doujak
Sommertief und Herbsthoch
die worte bleiben im hals stecken, die beine rennen, das herz schwimmt, aber der kopf schließt die vorhänge und ich hab keine lust mehr.
keine lust mehr auf die stille, die nun schon so lang ist, dass es sich anfühlt, als müsste ich sie mit etwas großartigem füllen.
keine lust mehr alles zu zerdenken und dann nichts zu tun, weil sich alles aufbaut zu hochhäusern und meine füße schon beim gedanken an die treppen nachgeben.
wer sagt, dass da überhaupt treppen sein müssen, die zu irgendwas führen, was höher ist als das jetzt? kann es nicht einfach weitergehen, voraus und nicht immer höher und höher?
wann ist die hitze endlich wieder einfach heiß und nicht der gedanke, dass es bald wieder kalt wird?
wie oft muss ich den kopf schütteln, bis die hetze nach dem sinn herausfällt?
alles wirkt eckig und schwer und ich hab keine lust mehr auf meine eigenen ansprüche oder irgendeine richtige form oder reihenfolge.
also muss ich das schreiben ohne großen zusammenhang, einfach um, ja einfach um.
auf neues sortieren oder eben nicht.
da ist kein ende und hier auch gerade kein sinn.
äpfel sind süß und manchmal nicht und ich brauche endlich wieder den willen mehr als einen toast zu machen und mich zu (er)drücken vor dem jetzt auf grund der sorge von morgen und das geht manchmal eben nur, wenn man ihn verliert, eben diesen willen.
Himmbeer Schokoladen Cheesecake #veganchristmasdinner
Zu einem Weihnachtsessen gehört auch ein optisch und geschmacklich schöner Nachtisch. Dieses Mal bin ich auf Risiko gegangen und habe mich an einen veganen Cheesecake gewagt. Und siehe da – er ist etwas geworden, viel mehr noch – ziemlich gut.
Die Füllung ist angelehnt an ein Rezept aus dem wunderen Kochbuch der Sophia Hoffmann – Vegan Queens. Ich kann es jedem nur empfehlen, denn darin finden sich nicht nur kreative Rezepte, sondern auch inspirierende Geschichten von Frauen aus dem Feld der Gastronomie.
Also – lets get into it! Er ist erstaunlich einfach und schnell gemacht.
Zutaten für den Boden
- 280 g Mehl
- 100 g Rohrzucker
- 1 Päckchen Bachpulver
- 200 g Margarine (Alsan)
- 20 g Kakao
Zutaten für die Füllung
- 2 x 500 ml Kokos Soja Joghurt (das von Provamel ist gut, es würde aber auch simples Sojajoghurt funktionieren)
- 80 g Vanillepudding-Pulver
- 80 ml Kokosöl (oder andere neutrale Öle)
- Zitronensaft + Abrieb
- 100 ml pflanzliche Milch, beispielsweise aus Soja, Reis oder Hafer
- 80 g (Rohr)zucker
- Vanille(schote)
Zutaten Glasur
- Dunkle Konfitüre
- Gefriergetrocknete Beeren
- Gehackte Nüsse / Splitter
- Himbeeren
- Ahornsirup
- Zitronensaft
Zubereitung Boden
Alle Zutaten für den Teig mit den Händen verkneten. Die Wärme wird die Alsan weich machen. Je nach Geschmack mehr Mehl oder mehr Kakao dazugeben, insgesamt sollten es circa 300 g sein.
Backpapier in eine Form geben und den Teig in die Form geben und einen Boden und Rand formen.
Ofen auf 180 Grad Celsius Ober- und Unterhitze heizen.
Zubereitung Füllung
Alle Zutaten bis auf das Kokosöl mixen. Kokosöl erwärmen und dann flüssig hinzufügen. Mit Zitrone und Vanille abschmecken. In die Form über den Teig gießen.
Im Ofen für ungefähr eine Stunde und 20-35 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht dunkler wird. Herausnehmen und abkühlen. Anfangs ist es noch ein wenig „jiggly“, wird aber fest. Am besten über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.
Dunkle Konfitüre im Wasserbad erhitzen. Über den kalten Kuchen gießen, gefriergetrocknete Himbeeren bröseln und dekorieren.
Kuchen kalt stellen.
In einem kleinen Topf Himbeeren mit ein wenig Wasser, Ahornsirup und Zitronensaft köcheln, bis eine Sauce entsteht.
Das schönste an diesen Kuchen ist der gewisse Knacks beim Schneiden, wenn die Schokolade bricht – hach!
Mit Himbeersauce servieren und niemand erzählen, dass er vegan ist. Das Geheimnis brechen und in Stauneaugen lächeln. Say cheeese!
Linsenbraten mit Ofengemüse – #veganchristmasdinner
Kochen ist für mich den Moment und die Spontanität feiern. Nichts führt uns die Vergänglichkeit und den Genuss des Jetzt so vor Augen, nun ja, vor den Mund, wie gutes Essen. So habe ich dieses Weihnachten auch wieder experiment und war so glücklich, dass ich es ungeplant mit euch teilen möchte.
Das ich nichts von genauen Rezepten halte, sondern der Meinung bin, das Kochen nur aus einem Gefühl heraus funktionieren kann, mag vielleicht schon in dem ein oder anderen Rezept hier durch geschimmert haben. So sind auch das Inspirationen, Ideen – bereit zur Weiterentwicklung.
Hauptspeise
Braten
Zutaten Braten:
- Braune Linsen
- Nüsse
- Gemüse – beispielsweise Karotte, Lauch
- Champions
- Zwiebel
- Knoblauch
- Sojasauce
- Milder Senf
- Tomatenmark
- Gemüsebrühewürfel
- Rotwein
- Petersilie
- Piment
- Gewürze, Salz, Pfeffer
Zubereitung
Linsen waschen und in doppelter Menge Wasser kochen. Gemüsebrühe hinzufügen.
Zwiebel und Knoblauch fein würfeln und in Olivenöl braten. Gemüse, Petersilie und Pilze fein schneiden – ich habe alles in einem Food Processor gemacht. Alles rösten. Nüsse mahlen oder hacken und ebenfalls anbraten. Mit Rotwein ablöschen. Die fertigen Linsen hinzufügen. Alles mit Senf, Sojasauce, Salz, Pfeffer, Piment, Thymian, Tomatenmark, Ahornsirup und gewünschten Gewürzen abschmecken. In eine mit Backpapier ausgelegte Form füllen. Ich habe es einen Tag davor gemacht und im Kühlschrank gelagert. Am Abend dann im Ofen backen. Wer es „cremiger“ möchte, könnte auch die Mischung stampfen oder pürieren. Wer auf feste Formen steht, kann den Braten auch in Blätterteig einpacken – mir als lockerer Mensch hat der etwas lose Braten nicht ausgemacht 😉
Über Tage verteilt essen, weil man sich natürlich wieder ordentlich in Dimensionen getäuscht hat. Eventuell einfrieren. Einen schönen Abend haben, Kerzen anzünden – fertig.
Bratensoße
Zutaten Bratensoße
- Champions
- Zwiebel
- Öl oder Alsan
- Rotwein
- Pfeffer
- Piment
- Sojasauce
- Ahornsirup
Zubereitung
Zwiebeln und Champions scharf und gut anbraten – give me all the Röstaromen, baby! Mit Rotwein ablöschen. In einem Mixer mit Gewürzen und Ahornsirup fein pürieren. Mit Gemüsebrühe auf gewünschte Konsistenz strecken. Wenn ebenfalls am Vorabend gemacht, mit dem Braten im Ofen erwärmen. Ist es zu dünnflüssig – entweder Mehlschwitze machen oder Stärke einrühren.
Ofengemüse und Kartoffeln
Zutaten
- Speckige Kartoffeln
- Karotten
- Pastinake
- Olivenöl
- Thymian
- Sojasauce
- Ahornsirup
- Sieglindes Bratkartoffelgewürz (Sonnentor) oder Kräuter nach Wahl
Zubereitung
Gemüse waschen. Kartoffeln vierteln und Karotten und Pastinake in Streifen schneiden. Kartoffeln mit Kräutern und Öl beträufeln und bei 220°C in den Ofen schieben.
Gemüse mit den restlichen Zutaten vermengen und ebenfalls in den Ofen geben. Am besten funktioniert das, indem man alles in eine Schüssel mit Deckel gibt und ordentlich abshakt 🙂 Alles im Ofen braten bis die Kartoffeln durch und leicht knusprig sind.
Auf einen Teller anrichten und je nach Geschmack Preiselbeermarmelade dazugeben.
Kräuterseitlinge mit Meeresduft auf Erbsen Minze Püree -#veganchristmasdinner
Kochen ist für mich den Moment und die Spontanität feiern. Nichts führt uns die Vergänglichkeit und den Genuss des Jetzt so vor Augen, nun ja, vor den Mund, wie gutes Essen.
So habe ich dieses Weihnachten auch wieder experiment und war so glücklich, dass ich es ungeplant mit euch teilen möchte.
Das ich nichts von genauen Rezepten halte, sondern der Meinung bin, das Kochen nur aus einem Gefühl heraus funktionieren kann, mag vielleicht schon in dem ein oder anderen Rezept hier durchgeschimmert haben. So sind auch das Inspirationen, Ideen – bereit zur Weiterentwicklung.
Vorspeise
Vegane Jakobsmuscheln oder auch Kräuterseitlinge mit Meeresduft auf Erbsen Minze Püree.
Zutaten:
- Kräuterseitlinge mit möglichst dicken Stamm
- Reisweinessig – Mirin / alternativ weißer Essig und Weißwein
- Kombu Algen
- Salz
- Erbsen
- Minze
- Vegane Butter (Alsan) oder Olivenöl
- Tamarisoße / Sojasauce
Zubereitung
Kräuterseitlinge waschen und den Stamm in „Jakobsmuschel“ große Stücke schneiden. Den Rest kann man am nächsten Tag anbraten – auf Brot, Nudeln, Reis… schmeckt das sehr gut.
In eine Schüssel einige Kombu Algen und die Krauterseitlinge geben, Wasser kochen und sie übergießen. Einen guten Schuss Reisweinessig und eine gute Prise Salz dazu geben, mit einem Teller beschweren, sodass das Wasser alles bedeckt und ungefähr 2 Stunden ziehen lassen.
Für das Erbsen Püree Erbsen, frische Minze, Zitronensaft, Salz und Pfeffer fein pürieren.
In einer Pfanne Alsan zergehen lassen und die Kräuterseitlinge scharf auf beiden Seiten anbraten. Eventuell Croutons mit rösten. Einen ganz kleinen Schuss Sojasauce dazugeben. Nach Belieben dekorieren und servieren.
Warum du an Weihnachten nicht glücklich sein musst
Unsere Umwelt macht uns zu Erwachsenen, manche wehren sich besser, manche weniger dagegen. Da sind Verantwortungen, Pflichten und wenig Platz für kindliche Freude und Glaube. Man will über das viel besprochene innere Kind denken, was man möchte, aber zu den Feiertagen rührt sich etwas in vielen von uns.
Lange nachdem der Glaube an das Christkind dem Realisten, der wir nun sind, gewichen ist, lange nachdem die kitzelnde Freude von Stress und Besorgungen verdrängt wurde, versteckt sich da eine Erwartung an den großen Tag in der Brust.
Sie ist da und ich bin ihr ausgeliefert. Jahr ein, Jahr aus, ist da die leise Hoffnung auf etwas Besonderes, die Erwartung von einem Tag, der anders ist, als all die 364 in Jahr.
Sie mag sich verschieden äußern – in dem Wunsch nach Schnee, nach einem friedlichen Beisammensein, ohne die streitsuchenden Äußerungen der Familienmitglieder, in dem Wunsch nach dem endlich passenden Geschenk, das dir nur von den Augen abgelesen wurde.
Doch was liegt unter all dem? Ist es nicht der Wunsch nach einem Tag, der aus allen heraussticht, uns aus unserer Realität holt und nun endlich einmal glücklich macht?
Gerade, wenn unser Leben nicht so traumhaft läuft, wie uns das die weihnachtlichen Komödien, die wohl eher Märchen heißen sollten, vorführen, ist die Hoffnung groß.
Vielleicht wäscht sie sich aus den Knochen, sitzt nicht mehr so tief je älter wir werden, aber gerade im Übergang von Kind zu Erwachsenen ist sie präsenter denn je.
Und doch ist der 24. jedes Jahr auch wieder nur ein Tag. Ein Tag unseres Lebens, keiner Komödie entsprungen, ein Tag, der kommt und geht. Vielleicht ist der schön, sogar friedlich, aber vielleicht auch stink normal.
Vielleicht muss ich meine Aussage doch revidieren, er ist nicht gewöhnlich, sondern meist mit Druck geladen. Für sensible Menschen kann Weihnachten eine Belastungssituation nach der anderen bedeuten – die Stimmung in der Luft, der Wunsch niemanden zu enttäuschen, Päckchen mit dem vorprogrammierten Lächeln öffnen und umgeben von Leuten, klingt dann nicht gerade himmlisch.
Doch ist Weihnachten wirklich so schlimm? Nein, es ist zwar nur ein Tag, aber es ist eben nur ein Tag. Sobald wir loslassen von den Erwartungen und das ist nicht unbedingt leicht, kann er überraschend angenehm sein.
Am wichtigsten ist, das wir das Tabu brechen, an Weihnachten glücklich sein zu müssen. Ich würde einiges wetten, dass nicht alle innerlich so freudestrahlend sind, wie sie sich äußerlich geben. Man kann ja auch nicht jeden Tag glücklich sein, manche Tage sind dunkler als andere und das ist auch okay so. Und, nur, wenn dein unglücklicher Tag nun auf den 24. fällt, bist du kein Verlierer. Unser weihnachtlicher Gemütszustand ist kein Spiegel für unseren Erfolg im Leben. Ob du nun feierst oder nicht feierst, allein oder nicht allein bist, sagt nichts über deinen Wert aus.
Wie pessimistisch dieser Blogpost auch klingen mag, sein Sinn ist nicht, euch das Lametta vom Baum und das Lächeln aus dem Gesicht zu stehlen, sondern euch die frohe Kunde zu bringen, auf die ich selber viel zu lange gewartet habe. Freude ist nicht erzwingbar – sie kommt so überraschend wie Regen.
Eine Trockenperiode heißt nicht, dass es morgen nicht schütten kann.
Also – da sind noch 364 andere Tage im Jahr und ich wünsche dir von Herzen, dass es oft Freude auf dich regnet.
Meist kommt sie überraschend und es liegt an uns, sie wahrzunehmen, genauso wie wir es auch mit Traurigkeit tun sollten.
Und wer weiß – ist der Stress und die Erwartungen verschwunden, vielleicht ist der 24. nächstes Jahr dann triefend nass vor Glück.
Ich habe dieses Jahr versucht, meine eigene Empfehlung wahrzunehmen – tun wir das denn nicht viel zu selten – und wir hatten ein ruhiges Fest. Ich habe die Gedanken weggeschoben, wie es wohl wäre eine große Familie, dies oder das zu haben und einfach das getan, was ich gerne tue – gekocht und einen Spaziergang gemacht. Über Wien zog sich ein wunderschöner Himmel und sobald ich ein kleines technisches Problem gelöst habe, füge ich hier Bilder ein. Das Essen war auch gelungen – mehr dazu bald.
In diesem Sinne wünsche ich euch fröhliche, traurige oder stink normale Feiertage, wie immer sie auch kommen.
Alles Liebe,
Stephanie
PS: Nach einem kräftezehrenden Herbst habe ich das Schreiben schon vermisst, sonst würde ich nicht am ersten ruhigen Tag mir Wörter aus den Fingerkuppen ziehen. Ich merke aber auch, wie ich aus der Übung bin. Mehrere Beiträge folgen dann ab Februar.
Ein Sonntag in Paris – es gibt Schlimmeres
Es ist Sonntag, Sonntag und ich in Paris.
Die Migräne des vergangenen Abends sitzt mir noch im Nacken.
Es wird ein ruhiger Tag, zwangsläufig.
Das Bett ist weich, warm und es ist Sonntag.
Doch die Vergänglichkeit der Möglichkeit treibt mich an.
Ein Tag Paris, ein Tag und der muss gelebt werden.
Zeitdruck macht uns aktiv, wie viel gäbe es an einem Sonntag in Wien zu erleben?
Und ich, ich liege im Bett.
Man verpasst immer etwas, ja 99 Prozent, also liegt es an uns, den einen Prozent zu genießen und den Rest gut sein zu lassen, denn stressige Gedanken machen nicht glücklich. Doch auch Glücklichkeit kann stressen, wer mit dem Ziel lebt, immer glücklich zu sein, macht sich selber unglücklich.
Doch zurück, zurück nach Paris.
Ich verlasse die „Comfortzone“, schnuppere frische Luft.
Die Straßen schlafen noch, genau das Richtige für meine Stimmung und den pochenden Kopf. Wir sitzen in einer Bäckerei. Uns gegenüber ein Pärchen in Jogginghose.
„Un Croissant s’il vous plaît. Und, äääh, thé ?“
„Oui, oui.“
Eigentlich nicht mein Frühstück, aber when in paris … So ein Croissant hat schon ´was. Langsam schlürfen wir unseren Tee, beobachten, wie die Pariser aus ihren Häusern kriechen, in die Bäckereien schlüpfen, um dann mit Gebäck unter Arm wieder zu verschwinden.
Ein Mann mit Zehenschuhen.
Eine Frau mit roter Mütze gestikuliert wild, sie hat nur große Scheine – merde, merde. Schlussendlich bekommt auch sie ihr ‚pain‘.
Wir lösen uns, machen uns wieder auf den Weg. Wohin ? Das wissen wir eigentlich nicht.
Schlägeln uns durch Marais, wo vegane Restaurants hinter jeder Ecke lauern.
Es gibt Schlimmeres.
Wir landen in einem Park, sitzen auf einer Bank unter Bäumen, vor uns plätschert ein Brunnen und Touristen posen davor.
Eine Dame mit Perlenohrringen und ordentlich hochgesteckten Haar in blond, dreht langsam joggend ihre Runden. Selbst ihre Schuhe sehen ordentlich aus, und gleichen mit ihren gedeckten Farben, so gar nicht den üblichen knall neon Turnschuhen, die die Regale füllen. Elegant schnaufend macht sie bei einer Bank halt, legt ihr Bein darauf und dehnt es behutsam. Wenn jemand elegant schnaufen kann, dann sie.
Auf der Wiese steht ein Muskelprotz, ich möchte Menschen nicht auf ihr Äußeres reduzieren, aber er ist ein Muskelprotz. Neben ihm sitzt ein älterer Mann im Gras und hört ihm zu.
Die beiden sind umringt von Geräten, Bändern und Rollen. Doch sie sitzen und stehen einfach da. Es scheint eher ein theoretischer Vortrag zu sein. Doch dann, dann fangen sie an ihre Faszien zu rollen.
Vor dem Brunnen steht ein Mädchen, sie verdreht ihre Beine leicht, lehnt sich lächelnd nach vorne, in Richtung ihres Freundes, der eine Kamera hält. Klick, klick, klick.
Sie diskutieren über die Ergebnisse, bis das ganze von vorne beginnt. Sie wirft mit ihren Haaren um sich.
Immer mehr Menschen finden den Parkeingang, ich weiß gar nicht, wen ich als nächstes beobachten soll.
Die Hampelmänner in schwarz, am Ende des Parks, deren Workout schon beim Zusehen schmerzt ?
Die asiatische Touristin im Disney angehauchten Kleid ?
Oder doch die österreichische Familie, die über ein Märchen streitet ?
Wir gehen weiter, durch Torbögen und Gassen.
Die Sonne scheint. Es gibt Schlimmeres.
Wir finden einen weiteren Park, Blumen wuchern und Tauben flattern. Eine Statue steht still da.
Wir gehen weiter. Immer mehr Menschen füllen die Straßen, doch die Ruhe bleibt.
Jeder Zweite trägt ein Baguette unter dem Arm.
Diese Stangen Brot schauen genauso aus Papiertüten in Händen junger Männer raus, wie aus den Handtaschen alter Damen.
Hat der Pariser kein Baguette unterm Arm, dann einen kleinen Hund an der Leine.
Es gibt schlimmere Stereotype.
Ein Mann trägt einen schlafenden Mops. Dessen Speckröllchen wallen sich über den Arm des Mannes. Schönheit ist nicht alles, denke ich.
Wir schauen in geschlossene Schaufenster.
Gehen Mittagessen. Ich dachte, Wien ist teuer, dann London, dann Paris. Nun ja es schmeckt. Es gibt sogar: “ ier aben sie gefiltert Wasser“.
Es gibt Schlimmeres.
Ein Mittagspäuschen.
Ein weiterer Spaziergang.
Ein Abendessen.
Paris an einem Sonntag.
Es gibt Schlimmeres.
Montag, ein Kaffee, der eher einer Suppe, von der Größe her, gleicht.
Ein weiteres Croissant – oui, oui – so lässt sichs leben.
Eine Zugfahrt und Paris ist weit weg, wie ein Traum, den man nur Sonntags träumt.
Sonntage, ach es gibt Schlimmeres.
PS: Ein Paris Guide mit Tipps wird bald folgen.
Die Schatten schneiden Linien in die Blätter
gedanken im filigranen spiel der baumkronen.
die schatten schneiden linien in die blätter.
der wind wäscht töne aus den blättern,
es rauscht,
rieselt.
sie wuseln durch die luft,
die kleinen nahezu plappernd, sprudelnd,
die alten erzittern nur gelassen.
alles, nur um im nächsten moment
statisch zu harren,
als wäre es nie gewesen,
du nur verträumt.
der teich spielt schatten –
sie wallen,
fallen so weich flirrend
über das schilf.
auch die wiese tanzt,
ständig wandelnde mosaike werden auf sie geworfen.
und ich,
ich sitze einfach nur da.
Urlaubsgedanken aus La Gomera
Sonnige und meersalzige Grüße und Gedanken aus La Gomera!
29. Juli
heute geht es los, weg und hin.
weg von wien, hin auf eine spanische insel.
dort erwartet mich nichts.
kein fancy hotel oder sandstrand, keine restaurants oder läden.
wlan oder empfang – eine seltenheit.
und doch erwartet mich alles.
all das meer, all die mangos und sonnenstrahlen.
und manchmal ist das nichts, alles.
alles was wir zum glück brauchen. /
a different kind of luxury.
30. Juli
the in between /
zwischen hier und dort,
noch nicht ganz weg, noch nicht ganz da.
irgendwo in der schwebe.
um mich – gewusel.
so viele emotionen clashen aufeinander,
vorfreude, heimweh, angst, vermissung,
all das scheint den flughafen fast zum überlaufen zu bringen.
und ich mitten drin, schwimmend, ertrinkend in meinen und den gefühlen der anderen,
die ich mich eindringen ohne vorher zu fragen.
so viele blicke streifen sich, abwesend, neugierig, peinlich berührt.
ein kind schreit. ein herr faltet seine zeitung und hustet einmal kräftig.
schon beim betreten trifft einen die luft, die es sonst nirgendwo gibt.
leises rauschen dröhnt in meinem kopf.
please fasten your seat belt.
dann das abheben.
der magen flimmert.
das herz scheint sich für eine sekunde wie eine brausetablette aufzulösen.
stunden wie fester kaugummi.
über denn wolken, kein entkommen.
die gefühlt langsamste schnelligkeit.
cabin crew prepare for landing.
das meer breitet sich vor meinen augen aus,
das herz hüpft.
we wish you a pleasant stay.
unruhe, jeder will raus, keine minute verlieren.
erleichterung.
die feucht warme luft ist wie eine wand.
trittst durch sie, beginnt der urlaub.
ich bin da. körperlich.
noch zuhause. gedanklich.
es scheint als würde mein inneres nicht mit der geschwindigkeit mithalten können und irgendwo festhängen.
erst stück für stück setzt sich wieder alles zusammen.
bis ich da bin. ganz da.
31. Juli
ein määh weckt mich. komisch wie wir menschen tierlaute transkribieren.
nun, ziegen. und das vor meinem fenster.
mehr und mehr gerausche dringen in mein langsames aufwachen.
ein alter ventilator zieht surrend seine runden über meinem kopf.
gibt es etwas schöneres, als zwischen schlaf und tag zu verweilen, wenn nichts drängt ?
frühstück. klebrige mangohände. das meer.
dann suche ich wlan, bekomme einen zettel.
username, passwort – enter.
nichts. enter.
instagram, mein text, bild.
ich bin ein harmoniebedachter mensch, aber warum verfickt lädt jedes verdammte bild zehn minuten. gedankliches haareraufen. aaaaah.
okay, einatmen.
ich kapituliere.
tue das warum ich hier bin. nichts.
liegen. lesen. lesen. lesen, lesen. liegen.
meeresrauschen macht mich emotional.
es schwappen wellen, um und in mir.
nach drehen und wenden – mittagessen.
das leben kann so hart sein.
dann ? lesen. ziemlich unbequem dieses stück plastik, die liege.
über steine geht es dem blau entgegen.
balance is key. as always.
warum ist es eigentlich am strand völlig okay, einfach nichts zu tun, doch zu hause ist man der faule sack und verschwendet sein leben?
wasser, ich fühle mich leicht. das salz trägt mich, oder fett schwimmt einfach oben auf. wie auch immer.
ich weiß, dass nasse haare nie so sexy aussehen, wie man denkt. verschwinde in die dusche.
spaziere ein stück den berg rauf – wieder kein netz. wie ein süchtiger starre ich auf den bildschirm bis ein elendiges E auftaucht. gibt es etwas schlimmeres als kein internet? ja, langsames. aggression vorprogrammiert.
abendessen. ich sitze zwischen zwei gesprächen, kann mich nicht entscheiden und sage dann gar nichts.
eine bar. wie armselig muss ich aussehen – do you want to sit with us? okay. small talk.
ich ? keine ahnung wo ich mit meinem leben hin will. history and politics. london. medizin irgendwas freiburg. aha.
tanzen. wakelnde arme, hüpfende knöchel.
wenn die paare verschwinden, ist es zeit zu gehen, alleine rumstehen, das muss nicht sein.
jeder mensch hat das recht auf würde.
dunkle salzige luft.
das surren des ventilators.
stille. ein paar grillen. willkommen auf la gomera.
1. August
war heute bei yoga mit volker.
habe losgelassen beim klang von kristallen, meinen elektromagnetischen fluss gefördert und die rolle der schönheit gemacht.
habe delfin, adler und krokodil geübt.
scheiße, ich war der ganze zoo, mann!
bin jetzt ziemlich erleuchtet.
musst dafür nur eeeentspann dein beeeecken machen.
damit ihr es wisst: alle wesen sind glück, zufriendenheit und schönheit.
und alles was dir geschieht isch rischtig für disch.
nächstes mal dann lachyoga mit ulrike.
2. August
ich fühle mich schlecht, weil es mir gut geht. paradox.
vergleichen macht unglücklich, du weißt das und ich auch. aus eigner erfahrung.
so fühlt es sich falsch an, hier all das „sonne, meer, mangos“ abzuladen, wenn die meisten die es lesen irgendwo arbeiten müssen.
ich möchte nicht, dass sie sich traurig fühlen.
doch vielleicht ist das um zu viele ecken gedacht.
also habe ich beschlossen, einfach das glück zu genießen und hier zu teilen, denn es währt ja nicht ewig.
ich wünschte ich könnte euch ein paar sonnenstrahlen und mangos vorbei schicken.
denn es ist auch okay mal glücklich zu sein, genauso wie traurig und das sollte nicht davon abhängen wie traurig oder glücklich andere sind.
eigentlich hat das nichts mit dem standort zu tun. ich war schon an den bezauberndsten orten sehr traurig und zuhause furchtbar glücklich.
wir sollten wieder lernen uns mit anderen zu freuen, ich weiß das ist manchmal schwierig, wenn man in einem loch sitzt. und manchmal geht es einfach nicht und ist auch okay.
dabei sollten wir nie vergessen, dass in den paar zentimentern bild nur eine halbe wahrheit liegt. //
what terrifies me most is how we
foam at the mouth with envy
when others succeed
but sigh in relief
when they are falling.
our struggle to celebrate each other is
what’s proven most difficult
in being human.
@rupikaur_
3. August
postkarten sind so eine schwebe in zeit und raum. du schreibst sie so im moment, wie sonst keine nachricht und trotzdem kommt sie erst tage später an, wenn sie schon fast vergessen ist.
ein zeichen aus den urlaub, ich hab an dich gedacht.
von einem kleinen gruß bis worten die den rahmen sprengen. ein schnörkeliges hallo.
leicht salzig von der meerluft und mit mangoflecken verseht landet sie dann in einem postfach.
es kean afoch mehr postkartn gschriebn!
5. August
sonne unter der haut /
der salzige wind wäscht die sorgen aus /
die hitze brennt die zweifel fort /
das meer rieselt im nacken /
der körper so voller wärme,
dass abends die haut glüht /
innere ruhe/
alles ist leicht
7. August
ich versuche,
versuche das glück
tief einzuatmen,
die sonnenwärme
in jede einzelne zelle einzufangen,
die salzige luft
tief in meine lunge zu inhalieren
die intensität der abendlichen oleanderfarbe
in gedanken zu speichern
die ruhe der sterne
in mir zu halten
den optimismus von romanen am strand
zu sammeln und festzuhalten
die zukunftsfreude nicht in angst schwappen zu lassen.
solange ich hier bin, ist alles vergessen,
alles gut.
denn ich weiß,
weiß wie dunkel die wintermonate sein können,
wie tief die kälte kriecht.
doch jetzt, jetzt ist alles gut.
8. August
über mir die schwärze. kleine lichtsprenkel.
der mond scheinbar kühl und rau.
diese weite, über meinem kopf, die so oft verloren geht.
diese weite, wenn alles sich wieder relativiert, ich da stehe – klein.
wenn alles einen bedeutungswandel erfährt, alles wieder zurecht gerückt.
eine bahn breitet auch vor mir aus, eine zukunftsidee.
das herz pocht.
das vertrauen wieder aufgeladen.
je schwärzer die luft sich färbt, konturen verwaschen von der nacht, desto klarer wird so einiges.
der nacken starr, ein vogel kreischt, mein
blick senkt sich langsam.
ich werde wieder darauf vergessen,
was nichts daran ändert, dass es da oben wartet, da ist.
11. August
ich habe gestern zwischen abschied und vorfreude verbracht.
der abreisetag naht und stellt alles auf den kopf, so wie die anreise.
so habe ich jedes stückchen in mich aufgesogen, mich in die wellen geschmissen, die salzige luft legte sich auf meine haut, die gedanken schon nicht mehr ganz da.
einfach mal offline gewesen.
abends dann in den himmel gestarrt, die sterne bestaunt und einfach still gewesen.
barfuß getanzt bis der muskelkater kam, gelacht und dann mit blasen an den füßen spät zu bett gegangen.
abschiede machen alles intensiver, jeder moment scheint so wertvoll.
doch trotzdem ist da auch vorfreude, freude auf die stadt und veränderung.
die reise geht weiter.
12. August
Mittlerweile bin ich in London angekommen und schicke euch auch von hier liebe Grüße – Bericht folgt!
Veganer Flammkuchen
Ja, okay, es ist ein bisschen geschummelt, das ist kein richtiger Flammkuchen. Das ist ein Flammkuchen wie ich, jemand der schon Jahre keinen mehr gegessen hat, ihn mir vorstelle. Ach, und improvisiert. Und vegan. Also ein Flammkuchen ähnlichs Gericht, das luftig lecker für laue Sommerabende eignet ist. Approved by my Mama.
Zutaten:
- Veganer Blätterteig für ein Blech
ich denke für Flammkuchen wird traditionell anderer Teig verwendet, aber veganer Blätterteig ist leicht in Bioläden zu finden und macht das ganze so „luftig leicht“. - Basilikum Streich von Zwergenwiese
statt Rahm habe ich einen Aufstrich verwendet, den ich sehr gerne mag. Aber ich denke es würde auch mit veganem Frischkäse oder Hummus funktionieren. Der Vorteil vom Basilikum-Aufstrich ist, das er schön cremig, leicht säuerlich frisch und „no shit sherlock“ nach Basilikum schmeckt. Das ist hier aber keine Werbung und ich würde mich über andere Ideen oder Erfahrungsberichte sehr freuen. - Zwiebel
eine kleine reicht für ein Blech, außer du bist Zwiebelfanatiker. Fun Fact: Die Zwiebel ist eines der süßesten Gemüse. - Erbsen
ich habe eine kleine Dose verwendet. - Oliven
für Faule wie mich eignen sich die geschnittenen in Lake am besten. - Cherry Tomaten
- Champignons
ein sehr großer oder zwei kleine. - Vegane Slices vom Rauch von Wheaty oder Räuchertofu
Ich verwende gerne die „Vegan Slices“, aber jeder gewöhnliche Räuchertofu passt hier gut. - Oregano und Rosmarin
gut passen würde hier auch eine provenzialische oder italienische Gewürzmischung. - Hefeflocken
a vegans best friends. Hefeflocken schmecken leicht nussig-käsig. - Olivenöl
Zubereitung:
- Ofen auf 200 ° Celsius erhitzen.
- Backpapier auf ein Blech legen und den Blätterteig darauf auslegen.
- Mit Aufstrich bestreichen.
- Zwiebel in ganz feine Streifen schneiden.
- Erbsen abspülen.
- Champignons fein schneiden.
- „Slices“ oder Räuchertofu in kleine Ecken schneiden.
- Alles nach Belieben darauf verteilen.
- Tomaten halbieren und mit Schnittfläche nach oben auf den Teig legen.
- Gewürze und Hefeflocken darüber streuen.
- Olivenöl mit Hilfe eines Teelöffels auf Tomaten und Pilze träufeln.
- Backen bis der Blätterteig leicht gebräunt und die Ecken aufgegangen sind. Die Pilze sollten durch sein und die Tomaten im Idealfall an der Oberfläche leicht blubbern.
- Warm servieren. Dazu passt zum Beispiel ein Tomatensalat mit verschiedenen Tomaten-Sorten mit ein wenig Olivenöl, Aceto Balsamico Essig, Salz und Basilikum. Ebenfalls eigen würde sich ein Weißwein dazu. Oh, und schmeckt am nächsten Tag auch gut kalt als Vorspeise.