Vergessen um die Einfachheit

ich sehne mich nach fremden städten,
nach orten, an denen alles komplexer scheint,
jeder unverstandene satz bedeutung erhält, jedes wort die möglichkeit hat, alles zu sein.
nach geheimnisvollen gesprächen,
deren sinn nur an gesten hängt und
in gesichter zu lesen ist.
ich sehne mich,
nach straßen, die sich schlängeln,
die durch überraschung schönheit gewinnen,
aus denen die normalität und hässlichkeit gewaschen wird, um mit neugier und erkenntniss gefüllt zu werden.
nach dem dazwischen,
wenn stereotypen sich auflösen,
nur um an der nächsten ecke bestätigt zu werden, und das im endlosen kreislauf.
nach der verklärtheit,
wenn alles neu ist,
sich das auge nur auf die schörkeligen fenstergitter und grüne parkecken stürzt.
wenn sich die eindrücke durch deine gedanken spiralisieren,
bis sie alles einnehmen,
bis sie das letzte bisschen alltag verdecken,
du nur da bist.
ich sehne mich nach dem staunen,
gemischt mit der überwältigung und angst vor dem fremden.
ich sehne mich danach, verloren zu gehen,
in mir selbst.
ich sehne mich nach dem vergessen,
dem selbstvergessen.
dem vergessen des wissens
um die einfachheit des menschen,
meiner eigenen.
nach dem vergessen der grauenvollen wiederholung,
der gleichheit,
der brutalen realität der menschen.
ich sehne mich nach freiheit,
der freiheit jeden tag neu zu sein,
danach die rolle zu verlassen,
die eigentlich auch sicherheit bietet.
ich sehne mich nach träumen.
träumst du mit mir?

Kategorie Gedanken, Kopf

Atmet und schläft in Wien. Arbeitet ebenda auch manchmal. An Illustrationen, Fisimatenten oder daran endlich die richtige Müllsack Größe zu kaufen. Macht manchen Sorgen und sich eine große Freude mit dem Studium der Sprachkunst. Schreibt über Fliederlila, Stromausfälle und Zitronenschaum. Irgendwas im Internet, ihre Oma ist sich da nicht so sicher, unter urbananouk.com. Mag Pfirsiche, aber nur die flachen.

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