Atmet und schläft in Wien. Arbeitet ebenda auch manchmal. An Illustrationen, Fisimatenten oder daran endlich die richtige Müllsack Größe zu kaufen. Macht manchen Sorgen und sich eine große Freude mit dem Studium der Sprachkunst. Schreibt über Fliederlila, Stromausfälle und Zitronenschaum. Irgendwas im Internet, ihre Oma ist sich da nicht so sicher, unter urbananouk.com. Mag Pfirsiche, aber nur die flachen.

Alle Artikel von Anouk Doujak

Marillenkuchen mit Zimt – vegan & simpel

Nach zwölf Tagen, irgendwo zwischen Lissabon, Porto und Santiago de Compostela, ging mir das Kochen schon richtig ab.
So verbrachte ich den Sonntag, meinen ersten Tag wieder in Wien, in der Küche.
Frisches Gemüse, Spinat und Kräuter von der Terrasse – viel mehr braucht es nicht, um mich glücklich zu machen.
Da fielen mir die Marillen auf, die sich auf dem Esstisch tummelten.
Denn, ja – die Marillenzeit beginnt!
Meiner Meinung nach schmeckt fast jedes Marillenrezept – von Marmelade, Kompott bis Kuchen.
Um die Schönen nicht verkommen zu lassen, überlegte ich mir schnell ein veganes Marillenkuchenrezept.
Ich finde, Marillenkuchen muss einfach sein – Teig und Frucht – so mag ich ihn am liebsten.
Mit ein wenig Zimt verfeinert – mmh.
Es ist ein sehr simples Rezept und geht folgendermaßen:

ZUTATEN

  • 250 Gramm Mehl
  • 60 Gramm geriebene Mandeln
    kann bei Allergie durch 50 Gramm Mehl ersetzt werden
  • 1 Packung Backpulver
  • 130 – 150 Gramm Rohrzucker 
    Mir reichen 130 Gramm, aber wer es gerne etwas süßer mag, kann mehr Zucker hinzufügen. Ich gebe gerne auch einen Schuss Ahornsirup hinzu. Weiters wird es süßer, wenn man statt gemahlene Bourbon Vanille, Vanillezucker verwendet.
    Ich gebe ausgekratze Vanilleschoten immer in mein Zuckerglas – dann duftet der Zucker ganz wunderbar.
  • 250 ml pflanzliche Milch
    Meine Favoriten sind Hafer- und Reismilch, aber andere Milch-Alternativen funktionieren genauso
  • 1 EL Apfelessig
    schmeckt man im Endeffekt gar nicht, macht es aber luftiger
  • 5 Esslöffel Sonnenblumenöl
    das ist nachhaltiger als Margarine (Palmöl) oder Koksöl (nicht gerade regional), kann aber bei Bedarf auch durch eben diese ersetzt werden
  • Zimt
    ich habe ordentlich Zimt hinzugefügt (ca. 1 1/2 Teelöffel), aber ich würde hier nach Geschmack und Gefühl gehen. Der Teig kann jederzeit probiert werden, da er keine rohen Eier enthält #veganftw
  • Vanille –
    am besten ist gemahlene Vanille, aber Vanillezucker tut es auch.
    Wer es gerne #fancy hat, kann eine Vanilleschote auskratzen, das schmeckt sehr, sehr gut.
  • Gewürze
    ebenfalls gut machen sich weitere Gewürzmischungen wie Aladins Kaffeegewürz von Sonnentor oder Mocca Mix von Babettes – diese sind aber rein optional.
  • Marillen – circa 500 Gramm
  • Honig
    Honig dürfte eigentlich nicht hier stehen, da es ein veganes Rezept ist.
    Da aber nicht nur strenge Veganer meinen Blog lesen, möchte ich erwähnen, dass Honig sehr gut zu Marillen passt und zum Beispiel vor dem Backen auf die Marillen geträufelt werden kann.

ANLEITUNG

  1. Ofen auf 180 Grad Celsius Ober- und Unterhitze schalten.
  2. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren.
  3. Die flüssigen Zutaten hinzufügen und gut umrühren.
    Je länger und besser umgerührt wird, desto flaumiger der Kuchen.
  4. Den Teig in eine Kuchenform füllen.
  5. Marillen halbieren und entkernen. Dann mit der Innenseite nach Oben auf den Teig legen. Optional mit Honig beträufeln.
  6. Kuchen im vorgeheizten Ofen 45 – 55 Minuten backen. Immer wieder nachsehen – der Kuchen ist fertig, wenn die Oberseite leicht gebräunt und knusprig ist und ein Holzstäben ohne Teigreste wieder aus dem Kuchen kommt (Stäbchenprobe).
  7. Abkühlen lassen und genießen.

Auf einen schönen Sommer und eine süß-saure Marillenzeit!

Sei mal wieder kreativ!

Warum killen wir unsere Kreativität ? Wie und wann passiert das ?

Diese Frage ist mir bei diesen Post von @annaxwilde gekommen.
Ich habe überlegt – warum habe ich aufgehört Geige zu spielen, zu malen, den ganzen Tag zu lesen und zu schreiben ?

Ja, zum einen sind es die von ihr erwähnten „wichtigeren“ Dinge.
Wir geben Kreativität für andere „To Dos“ auf. Früher waren es die Hausaufgaben, dann die Arbeit, Erledigungen, der Alltag.
Wir messen ihr keine Priorität bei – sie ist eher Zeitvertreib, eine Spielerei ohne Zweck.

Sie ist eine Möglichkeit, kein Muss. Sie bringt uns nicht weiter im Leben. Oder tut sie das ?
Ich denke, wir vergessen dabei wie sehr sie das eigentlich tut. Denn betätigen wir uns kreativ, gewinnen auch unsere anderen Tätigkeiten. Der Kopf ist frei, mehr Energie für kreative Lösungen ist da und wir sind ausgeglichener.

Ja, vielleicht bleibt uns weniger Zeit, aber ich glaube, dass wir die Zeit dann viel effektiver und motivierter verbringen.

Und das ist keine gerade Linie – je öfter wir uns kreativ beschäftigen, desto mehr steigt unsere Kreativität.
Das klingt vielleicht verkehrt, aber Kreativität kann man üben.
Mir hat einmal ein Dichter erzählt, er schreibe jeden Tag, um so nie aus der Übung zu kommen. Und ich beobachte es an mir selber – je öfter ich schreibe, umso leichter fällt es mir, umso mehr Spaß habe ich dabei.

Doch ein weiterer Kreativitätskiller liegt gerade in deiner Hand.
Als ich klein war, war mir oft langweilig. Ich war dadurch gezwungen kreativ zu werden und verbrachte so ganze Tage malend, lesend.
Und eines kann ich dir sagen, Langeweile ist der beste Freund der Kreativität.

Ist uns langweilig, ist der Kopf frei, wir haben nicht in den Hintergedanken, was wir alles stattdessen tun sollten.

Doch – wann war dir das letzte Mal langweilig? Ich kann mich nicht erinnern und auch nur bei dem leisesten Anflug – das Handy, der Computer griffbereit.

Das diabolische Dreieck – Instagram, Facebook, YouTube – jederzeit da, um deine Zeit zu fressen. Das ist auch für unsere Konzentration ein echtes Problem.
Arbeiten wir ungestört, kommen wir nach 15 Minuten in einen Flow – den „Zustand völliger Vertiefung in eine Tätigkeit“ , wir fühlen uns „konzentriert, weder unter- noch überfordert, zeit- und selbstvergessen“ und vor allem eines – produktiv.

Doch wie soll das passieren, wenn wir durchschnittlich jede 18 Minuten vom Handy unterbrochen werden, laut Informatiker Alexander Markowetz. Ich glaube, es ist in meiner Generation noch wesentlich öfter.
Kennen wir nicht alle diese WhatsApp Gruppenchats – unnötiger als unnötige Nachrichten, die unsere Konzentration stehlen.

Doch mit der erhöhten Handynutzung steigt nicht nur die Zahl an gestressten, depressiven Leuten, sondern es leidet eben auch unsere Kreativität.

Auch, wenn es sich nicht so anfühlt, haben wir viele freie Minuten am Tag.
Wenn wir auf die Straßenbahn warten, wenn wir von einem Termin zum nächsten spazieren, wenn wir essen.
In all dieser Zeit könnten unsere Gedanken frei streifen. Doch es kommt nicht dazu, weil wir unser Handy in der Tasche spüren, weil wir während dem Abendessen eine Serie anschauen.

Wir minimieren unsere Zeit fürs Nachdenken, wie es nur geht. Das geht so weit, dass es schon fast unangenehm ist, alleine in der Stille zu essen, ohne Musik zur Straßenbahn zu gehen.
Wir haben die Stille zu fühlen verlernt.
Vielleicht macht es uns ja auch unbewusst Angst unseren Gedanken freien Lauf zu lassen. Denn dabei könnten ja unsere Gefühle zum Vorschein kommen. Oder Kreativität entstehen.

Mit der Störung der Konzentration, verlernen wir auch die Geduld. Wir müssen ja heutzutage nicht mehr wirklich warten, wir können es uns ja gar nicht mehr leisten zu warten.

Don’t you know how busy and important I am? I got so much to do.

Maybe I’m just trying to distract myself from my mortality.
Oh I’m too busy to see the sky
I’m too busy to know
Too busy to fly
Too busy to die
Too busy to rest my soul “
– Tom Rosenthal

 

Unsere Wartezeiten verbringen wir am Handy. Sitzen wir vor einer schriftlichen Aufgabe, der Kopf scheint gerade leer – Handy her. Wir haben nicht mehr die Geduld, Leere auszuhalten.

So kann Kreativität frustriert sein, denn manchmal wird es nicht so, wie wir uns es vorstellen, wir müssen geduldig weitermachen, üben. Ich denke, Kreativität lehrt uns Geduld.
Zum Beispiel Kalligrafie ist anfangs eine Herausforderung an unsere Geduld, doch bleiben wir dran, kommen wir in den „Flow“, ist es herrlich entspannend und konzentrationsfördernd zugleich.

Vor ein paar Wochen war ich bei einem Digital Detox Camp der Wurzelwerkstatt, ein anderes Mal mehr darüber. Aber der „Handy-Entzug“ und das gemeinsam kreativ sein, hat wahnsinnig gut getan.
FOTOS: Maximilian Salzer

Meine kreativsten Momente sind immer unvorhersehbar. So bin ich am Heimweg und muss kurz in den Straßen  stehenbleiben, um die Abschlussrede, die mir soeben in den Kopf geschossen ist, nieder zu schreiben.

Irgend ein Haus, ein Blatt hat meine Kreativität entfacht. Denn ist unser Kopf einmal frei, der Körper beschäftigt, fällt uns einiges ein. Und manchmal nichts. Aber das ist auch okay. Kreativität ist nicht planbar, Kreativität passiert. Wir können nur die richtigen Gegebenheiten schaffen. Wir können uns vor ein weißes Blatt setzten, das Handy weit weg.

Schlussendlich sollten wir der Kreativität wieder mehr Wert beimessen, wir sollten sie und ihre Effekte zelebrieren, genießen und vor allem eines – sie praktizieren.
Egal ob mit Farbe, Buchstaben oder in unseren Gedanken.

Spontanes Sommerliches Sammelsurium I Rezeptinspiration

Es war einer dieser Tage, an denen einfach alles schief geht. Egal, ob es wirklich schief geht, es fühlt sich alles falsch und schwierig an.
Ich lag im Bett, abends. Alles, wozu ich mich noch im Stande fühlte, war Youtube Videos ansehen und etwas zu Abend essen.
Da stieß ich auf dieses Video von Cam and Nina, einem meiner liebsten Youtube Channels.
Plötzlich war ich inspiriert zu kochen und motiviert, den Tag so doch noch zu einem Guten zu wenden.

Also ging ich in die Küche, schaute nach, was noch so da war und kreierte ein Rezept daraus, welches ich heute mich euch teilen möchte.
Denn, bei mir sind die besten Gerichte immer die, die spontan aus einer Laune heraus entstehen.

Es ist ein…

spontanes – einfach zusammen zu stellen aus dem, was noch vorrätig ist

sommerliches – frisch, voller Kräuter und glücklich machend

Sammelsurium – Kombination aus Texturen, Temperaturen, Geschmacksrichtungen und Farben

GETREIDE

Effekt:
Zum Einen besteht das Sammelsurium es aus einem beliebigen Getreide – ich hatte noch „leftover“ Buchweizen, aber Quinoa, Hirse, Bulgur, … passt genauso gut.
Das Getreide ist sättigend und voller Ballaststoffe.
Wobei ich hier ein wenig schummle. Denn wusstest ihr, das Buchweizen eigentlich gar kein Getreide ist, sondern zu den Knöterichgewächsen gehört ?
Es ist deshalb auch glutenfrei und voller Vitamine und Vitalstoffe. Buchweizen beinhaltet alle acht essentiellen Aminosäuren. Weiters soll Buchweizen den Blutzuckerspiegel und Blutdruck senken, den Cholesterinspiegel regulieren, gegen Krampfadern wirken und die Leber und die Hirnaktivität unterstützen. Es hat einen recht speziellen Geschmack – am Besten einmal ausprobieren.

Zutaten:
Buchweizen

Zubereitung:
Das meiste Getreide wird in der doppelten Menge Wasser gekocht, genaueres findet ihr auf der Verpackung.

OFENGEMÜSE 

Effekt: 
Ich gebe gerne Ofengemüse zu meinen Sammelsurien.
Es ist warm, weich, knusprig und bringt den „Wohlfühlfaktor“ in die Schüssel.
Weiters ist es eine einfache Methode, das Gemüse, das schon seit Tagen im Kühlschrank rum liegt, zu verarbeiten.
Es eignet sich fast alles.
Zum Beispiel Kartoffeln, Karotten, Pastinaken, Rüben, …
Natürlich gehen auch Zucchini und Paprika, aber nach meinem Geschmack, passen diese nicht so gut in dieses Sammelsurium.
Ich habe Süßkartoffeln und Karotten gewählt. Natürlich sind normale Kartoffeln meist regionaler, aber es gibt auch heimische Süßkartoffeln. Ich versuche mich gerade an meinen eigenen, Update folgt.

Zutaten:
Süsskartoffel
Karotten
Sieglindes Bratkartoffelgewürz von Sonnentor
Salz
Olivenöl

Zubereitung:
Ofen auf 220 Grad Celsius vorheizen.
Gemüse waschen und in gewünschte Form schneiden, je dünner desto schneller fertig. Ich habe mich für Würfelchen entschieden.
Auf ein Blech legen, optional mit Packpapier.
Mit ein wenig Bratöl beträufeln und würzen. Ich nehme meist Salz, Pfeffer und Sieglindes Bratkartoffelgewürz von Sonnentor.
Es ist ebenfalls möglich, auf Öl zu verzichten, in diesem Fall muss man das Gemüse gut im Auge behalten, damit es nicht verbrennt.
Gemüse im Ofen rösten, bis es durch ist. Immer wieder nachsehen und probieren. Die Dauer variiert je nach Art des Gemüses.

LINSEN

Effekt:
Linsen geben dem Sammelsurium ein bisschen mehr Substanz, sie machen es proteinreich und herzhafter. Natürlich sind Linsen auch gesund.
Der Beluga-Linsen-Salat, den ich mir für dieses Rezept ausgedacht habe, ist trotzdem frisch und sommerlich. Beluga-Linsen eigenen sich hierfür, weil sie ihr Form behalten, verglichen mit Roten und Gelben Linsen.

Zutaten:
Belugalinsen
Aceto Balsamico Essig
Natives Olivenöl
Tamari Sauce
Ahornsirup (wenig)
Salz
Pfeffer
Knoblauch (wenig)
Frischen Koriander und Petersilie

Zubereitung:
Linsen gut waschen und nach Packungsanleitung kochen. In eine Schüssel geben und würzen, mit den oben angegeben Zutaten oder je nach Belieben.
Ich habe nicht wirklich Mengenangaben, ich mache es einfach nach Gefühl. Fangt am besten mit wenig an und steigert, bis es euch zufrieden stellt. Dieser Beluga-Linsen-Salat schmeckt am nächsten Tag – durchgezogen – noch besser.

TOMATEN-GURKEN-KRÄUTER FRISCHE KICK

Effekt:
It’s all about the freshness! Ich wollte es schon Salsa nennen, aber wenn ich ehrlich bin, hat es damit wenig zutun.
Die Tomaten Gurken Mischung bringt die Frische in die Schüssel, die sie so sommertauglich macht. Perfekt ist natürlich, wenn man frische Kräuter im Garten oder Balkon hat.

Zutaten:
Gurken
Tomaten
Petersilie
Koriander
Salz
Zitronensaft

Zubereitung:
Gurken und Tomaten klein würfeln. In einer Schüssel mit reichlich Zitronensaft, Salz, Pfeffer und ein bisschen Knoblauch vermischen.
Ich habe frischen Koriander, Minze und Petersilie gehackt und dazu gegeben. Aber – if cilantro is not your jam – you do you, darling.
Nicht bei den Kräuter sparen, sie geben dem Ganzen das „gewisse Etwas“. Okay, ich seh schon, das Rezept muss bald enden, die komische Kochsprache kommt langsam hoch.

TOFU

Effekt:
Ich entspreche ganz dem Veganer Klischee und liiebe Tofu.
Am besten außen knusprig und innen weich. Mein momentaner Liebling ist der Black Forest Tofu von Taifun. Sehr gut sind aber auch die japanischen Bratfilets oder der Räuchertofu.
Wenn ihr kein Tofu-Fan seid, könnt ihr diesen Schritt einfach weglassen, die Linsen liefern ja schon Protein. Das Argument, dass Soja nicht nachhaltig ist, zieht bei mir jedoch nicht. Der Großteil des Tofus, den ich esse, ist aus österreichischen oder deutschen Sojabohnen.
Der Regenwald wird nicht wegen Tofu abgeholzt, sondern weil das Soja in den Futtermitteln der Nutztiere – also schlussendlich im Fleisch – landet. Guter Tofu ist in Maßen auch nicht ungesund, es ist kein stark verarbeitetes Produkt. Das trifft eher auf vegane „Chicken-Nuggets“ oder was auch immer zu.

Zutaten:
Tofu

Zubereitung:
Einfach anbraten, entweder mit wenig Bratöl oder ohne in einer Antihaft-Pfanne.

GRÜNZEUG

Effekt:
Eat your greens! Das Grünzeug gesund ist, ist jetzt nicht wirklich ein „mindblow“. Jedoch schadet es nicht sich immer wieder daran zu erinnern, Grünes zu sich zu nehmen. In diese Schüssel passen zum Beispiel Rucola, Baby Spinat, Mangold, Grünkohl, …

Zutaten:
Rucola 

Zubereitung:
Waschen und entweder pur oder mit Dressing der Schüssel beigegeben.

DRESSING 

Effekt:
Was ist das für ein Gericht, wenn es keine Sauce gibt ? Saucen können jedes Essen retten. Ich habe mich für eine einfache Erdnusssauce entschieden, weil ich gerade nichts anderes da hatte. Gut würde auch ein Tahini, Mandelmus oder Hummus Dressing passen.

Zutaten:
Erdnussmus
Genmai Su oder Zitronensaft
Einen Schuss Tamari Sauce
Optional Ahornsirup und Gewürze

Zubereitung:
Erdnussmus mit Genmai Su (Reisweinessig) oder Zitronensaft, einem Schuss Tamari Sauce und Wasser vermischen. Optional Gewürze und Ahornsirup hinzufügen.

THATS IT!

Alle Komponenten in eine Schüssel drapieren und am besten draußen oder an einem sonnigen Plätzchen verzerren. Guten Appetit!

Anmerkungen: Das soll nur zur Inspiration dienen. Ihr könnt jede Komponente verändern oder weglassen, um es zu vereinfachen. Wichtig ist nur, dass verschiedene Texturen bestehen bleiben – knusprig, frisch, weich, … Achtet auch darauf die Geschmacksrichtungen vielfältig zu halten – sauer, süß, salzig, umami uns so weiter. Doch das allerwichtigste, das es zu einem guten Essen braucht, ist der Spaß am Kochen!

PS: Am besten wird meiner Meinung nach der Kochspaß mit Musik entfacht – aber nicht so laut. Denn gute Köche riechen und sehen ihre Gerichte nicht nur, sondern hören auch deren Zustand.

Zero Waste am Naschmarkt / photo diary

Der Zero beziehungsweise Minimal Waste Lifestyle interessiert und beschäftigt mich momentan sehr. Im Gegensatz zum Veganismus ist es etwas neues für mich, das es zu erforschen gilt. 
Schon früher bin ich gerne auf den Markt gegangen, aber jetzt mit Korb, Beutel und Tüchern ausgestattet, macht es mir noch mehr Spaß.
Samstags ist mein Markttag. 
Drei Wochen lang ging ich immer zum Wochenmarkt in der Altgasse, weil ich dort in der Nähe ab zehn Uhr arbeitete.
Jetzt, wo ich Samstags wieder frei habe, erkunde ich gerne neue Märkte.
Bis jetzt habe ich es nur bis zum Naschmarkt geschafft, der mir so gut gefällt, dass ich bisher nicht mehr davon losgekommen bin.
Klar, als Wienerin ist der Naschmarkt für mich nichts neues.
Die fixen Stände dort interessieren mich nicht. 
Aber die Bio-Bauern Stände, die in der zweiten Reihe und nur Samstags zu finden sind, haben es mir angetan.
Dort gibt es aussergewöhnlich buntes Gemüse und Obst, viel Grünzeugs, coole Kräuter und gutes Brot. 
Also ging ich an einem regnerischen Oktober Samstag mit Korb und Geschirrtuch bewaffnet hin und machte ein paar Fotos für euch.

Das ist für euch Gemüsefetischitsten!
Meiner Meinung nach ist Gemüse mindestens so schön wie Blumen. Wo wir schon beim Thema sind – es gibt auch wunderschöne Blumensträuße dort, die nicht so kitschig-langweilig aussehen, wie gewöhnliche.

Es ist eindeutig Herbst – der Markt ist voller Kürbis – ich liebe es.

Die frischen Kräuter – der wahre Grund warum ich so gerne auf den Markt gehe. Gerne kaufe ich welche ohne genau zu wissen, was es ist und koste sie dann zuhause und erfinde ein Gericht damit – es gibt nichts inspirierendes in der Küche für mich.

 

Wir haben wohl die letzten regionalen Himbeeren der Saison erwischt – und sie waren so gut!

Für Superfood Fanatiker wie mich darf natürlich Grünkohl und Rote Beete nicht fehlen. Superfoods müssen nämlich nicht immer exotisch und teuer sein.

 

Auch jede Menge Knollen tummeln sich auf dem Markt.

 

 

Salad muss nicht langweilig sein- auf dem Markt findet ihr Bunterbuntes um euren Salat aufzupeppen.

 

 

Traut euch ruhig die Verkäufer zu fragen, ob sie euch das Brot in ein mitgebrachtes Tuch einwickeln, den Mangold in einen Stoffbeutel geben – ich habe bis jetzt nur positive Rückmeldungen bekommen. Festes Gemüse wie Kürbis könnt ihr unverpackt in euren Korb geben.

Mein Geldbeutel ist übrigens aus Kork – wasserabweisend und eine geniale Alternative zu Leder.

Haltet auf jeden Fall Ausschau nach Sorten die es nur jetzt und hier am Markt gibt – so lernt ihr neues kennen und fördert Sortenvielfalt.

Kurz bevor der Flohmarkt anfängt, gibt es einen Stand mit wunderschönen Sträußen! Es tut gut so einen Zuhause zu haben, es macht glücklich.

Dann bleibt euch nichts mehr, als glücklich mit lauter Schätzen im Beutel nach Hause zu gehen und ein gutes Mittagessen daraus zu zaubern. Wenn der Samstag so schön und erfolgreich anfängt, kann es nur ein gutes Wochenende werden!

Ganz in der Nähe ist das Babettes – dort kann man wunderbar durch (vegane) Kochbücher stöbern und an duftenden Gewürzen schnuppern. Doch Vorsicht – Geld-Ausgebe-Gefahr.

PS: Riecht umbedingt am Orangenpfeffer – so gut.

OUTFIT INFO:
Jeansjacke – second hand – bootik54
Kleid – fair, vegan, bio – lovjoi
Leggings – fair, bio – living crafts
Ohrringe – handgemacht in NY – michael michaud
Rucksack – handed down

April Playlist oder ich wundere mich über die Menschheit

Ich finde, Musikgeschmack ist etwas sehr persönliches. 
Spiele ich jemanden Musik vor, bekomme ich Selbstzweifel – gefällt es ihr ? Habe ich mich jetzt als uncoole Socke geoutet? 
Deshalb ist es eigentlich ein Witz, hier Musik Tipps zu posten. 
Allerdings; liest das hier überhaupt irgendjemand ? Wenn, ja schreib mir mal ein Kommentar, damit ich weiß, dass du hier warst 😉

So, here we go – die April Playlist.

Ella Grace – She und Away from here

Ella Grace Denton folge ich schon seit, ja wie lange eigentlich ? Langem auf Instagram.
Sie wird beschrieben als ‘blissful bohemian sun baby’. Sie ist eine sehr sensible, empathische Persönlichkeit, die diesen Winter mit einer Depression kämpfte. 
Ihr Instagram Account dreht sich um ihre Liebe zu Heilsteinen, ihrem ’Sleepy Dog’ Lola, Female Empowering, Second Hand Mode, veganem Essen, Mental Health und natürlich Musik. Was mich wieder auf den Punkt bringt. Am 2. April hat sie ihre ersten Lieder veröffentlicht. Sie sind sehr ruhig, mit Meerrauschen im Hintergrund. Ich mag ihre brüchige Stimme sehr gern.
Es ist mal wieder ein Beispiel wie Social Media die Welt verändert. Ella hat ihre Lieder mit Musiker Freunden aufgenommen, ohne teures Tonstudio. Und doch klettern diese zwei Lieder dank ihrer Bekanntheit auf Instagram die Charts hoch.

Von Wegen Lisbeth – Grande

Eigentlich sollte das Album „Grande“ von „Von Wegen Lisbeth“ ja auf meinem „Ist deutschsprachige Musik eigentlich cool“ Post landen, aber, wenns zu spät ist, ist es zu spät. Also hier. Gute Laune Musik, lustige Texte. 
Auch als Musik zum Laufen gehen ( für Leute wie mich, mit null Kondition und einem Schweinehund, der einem Wildschwein ähnelt ) erprobt. So gut, dass ich jetzt jeden Tag jogge, ist sie allerdings auch nicht. Ich bleib bei meinem Yoga und den Workouts.
Hört doch mal zum Beispiel in „Meine Kneipe“ , „Milchschaum“, „Drüben bei Penny“ oder „Wenn du tanzt“ rein.

Wiener Blond – ZWA

Meine treuen Leser (hallo Mama und, ja wer eigentlich sonst ?) wissen, dass ich Wiener Blond mag. Deshalb taucht ihr nun nicht mehr ganz so neues Album ZWA hier nochmal auf.
Zum Beispiel „Süsser“.

Granada – Eh ok

Um bei den Wienern zu bleiben – Granada. Die sind eh ok.

Juse Ju – Übertreib nicht deine Rolle

Ich halte ja sehr wenig von der Österreicher-Deutsche Hassbeziehung, denn ich bin die lebendige Vereinigung der beiden. Mehr Österreicherin als Deutsche – aber ich muss sagen, es sind beide halt einfach Menschen, mit mehr oder weniger liebenswerten Spleens. Deshalb hier auch mal ein Deutscher – Juse Ju! 
Apropos Deutsche:

Anarchie und Alltag – Die Antilopen Gang,
Konzert in der Arena Wien

Platzangst und Rap Konzerte sind eine interessante Mischung. 
Ich leide jetzt nicht akut darunter, aber so einen Anflug davon konnte ich schon verspüren, als ich auf dem Antilopen Gang Konzert in der Arena Wien war. 
Es begann sehr entspannt. Juse Ju als Vorband, die Leute kamen langsam ‚in den Modus‘. 
Dann warten auf die Antilopen. Wieso muss man auf Konzerten eigentlich immer warten ? Es ist ja nicht so, dass die Musiker zehn vor neun erfahren, dass sie heute in der Arena spielen sollen. Naja hier hängt meine uncoole Socke wieder raus, ich seh’s schon. 
Es beginnt und wir sind mittendrin. Alles okay, Spaß und so. 
Als sich dann die Menge teilt und nach dem Countdown aufeinander zu rennt, ziehe ich meine Freundin schnell an den Rand. Während ich da stehe, vor mir qualmende Menschen, hinter mir Gras aufsteigt und betrunkene Füße auf meine steigen, wundere ich mich über die Menschheit. Stell dir die Menschen mal objektiv vor, so als wären sie Tiere. Wir bezahlen Geld, um uns in dunkle, enge, stickige Räume zu zwängen, betrinken uns, schauen uns fremde Menschen, die auf der Bühne hüpfen, an und fühlen uns ihnen nahe. Und das komische – es macht uns Spaß! 
Naja mit Pfeifen im Ohr und einer Erfahrung reicher mache ich mich also wieder auf den Heimweg. Und ich muss sagen, auch mir hat es eigentlich ein bisschen Spaß gemacht.
(Hört doch zum Beispiel mal „Pizza“ )

Martin Tingvall – Distance

Ein starker Kontrast zu den Antilopen und Juse Ju.
Widmen wir uns dem Jazz.
Die Platte Distance von Martin Tingvall habe ich im hamburger Plattenladen Hanseplatte gekauft. Besonders schön finde ich die Hintergedanken zu diesem Album, hört euch unbedingt die Erklärung von Tingvall an. Er spricht darüber wie er wieder Ruhe in den gestressten Alltag bringen möchte. Und das schafft er – beim zuhören kommt man runter. Die Inspiration für „Distance“ holte sich der Schwede in Island.
Für mich ist es aber vor allem eine Hamburg Erinnerung. 
Um bei Jazz zu bleiben:

Ensemble du Verre – Rooms

Sehr sanfte und gleichzeitig interessante Musik. Wurde mir auch in Hamburg bei Hanseplatte empfohlen. Mir gefällt es ganz gut und euch ?
Apropos Interessant und experimentell. ( #überleitenkannich)

Squalloscope – Soft Invasions

Entdeckt habe ich Anna Kohlweis, weil sie Sophia Hoffmanns Kochbuch „Sophias vegane Welt“ illustriert hat. Mittlerweile folge ich ihr auf Instagram (Sie macht dort super „Alltagsillustrationen“ auf Fotos) und habe ihre Musik, die sie unter dem Namen Squalloscope veröffentlicht, gehört. Die Musik ist mal etwas anderes, experimentell. Mich würde sehr interessieren, was ihr darüber denkt. Sehr schön finde ich auch ihr Musikvideo zu Hips and Envelopes.

Altes ausgraben und tanzen

Ein weiterer Tipp für diesen April und eine Notiz an mich selbst – oldies sind manchmal wirklich goldies. Bei schlechter Laune hilft es manchmal alte Platten oder Lieder rauszukramen und die souligen Töne durch den Körper fließen zu lassen. 
Besonders an grauen Tagen, wenn sich mal wieder die Wäsche türmt und aufräumen an der Reihe ist oder einem einfach nach tanzen ist. 
Wer keine alten Platten hat, oder früher einfach keinen guten Musikgeschmack hatte, könnte zum Beispiel auf die Feelin Good Playlist von Spotify zurück greifen.
Den ‚Please Like Me Fans‘ unter euch würde ich zu diesem Punk „5, 6, 7, 8“ von den Steps empfehlen oder „I’ll be fine“,  if you know what I mean 😉

Musik zum Kochen

Kochen und Musikhören – zwei meiner liebsten Beschäftigungen. 
Ich lebe ja eher nach dem Motto „Man sollte die passende Musik zu jedem Anlass haben“ als 
„Man sollte die passenden Schuhe zu jedem Anlass haben“. Wer braucht schon Schuhe? 
Deshalb sollte man auch für das Kochen die richtige Musik haben. Ich höre ganz gerne internationale Musik, zum Beispiel die Musik von dem Putumayo Verlag. Das erinnert mich immer an den Laden, in dem ich einmal gearbeitet habe – da lief das ständig.

Instagram gehirnwäscht meine Musik und Spotify Playlists


Wir alle denken, wir sind unabhängig, individualistisch. Dabei werden wir ständig beeinflusst. Ich mache mir da keine Illusionen, ich lebe in einer Blase. Jetzt ist es so weit gekommen, dass auch meine Musikauswahl davon geprägt wird. 
Auch Spotify stellt mir schon „Meinen Mix der Woche“ zusammen, der gruselig treffend ist.
Empfohlen wurde mir da zum Beispiel:

Tom Rosenthal

Schmieds Puls – I care a little less about everything now

SIND – Deine Magie

Bender and Schillinger – Rendezvous

Sufjan Stevens – The Only Thing

The Green Apple Sea – Northern Sky

Schreibt mir gerne in den Kommentaren, was ihr im April so hört.

Sie sind wiedergekommen – meine Panikattacken

Ich dachte, ich hätte sie hinter mir gelassen. Doch dann kamen sie zurück. Sogar ziemlich heftig. Meine Panikattacken.

Sie haben mich zweifelnd, verunsichert und müde zurückgelassen. Mich aus der Bahn geworfen.
Wie Jaqueline von minus.gold es ausdrückt: „es ist keine Kunst, es ist Zwang“ ; so fühle auch ich diesen Zwang, diese Worte zu schreiben. Um mich mit ihnen wieder zu sammeln, los zu lassen und auch zu erklären, was ich vielleicht nicht kann, wenn ich dir in die Augen schaue.

Meine Panikattacken – eine nächtliche enge Erinnerung, Luft schnappen. 
Natürlich bin ich die letzten zwei Jahre nicht sorgenlos durch mein Leben getanzt, da waren beklemmende Gefühle, Angst und Trauer. Aber fließend, gehend, kommend. 
Aber da war keine Steigerung, kein Muster, keine Attacke. 
Vor drei Tagen kamen sie. So als hätten sie auf den Moment gewartet, in dem ich sie am wenigsten erwartete. Zweitausendsechzehn – fast nie krank, gut drauf, aus dem Häuschen gekrochen und Leute getroffen, neue und erfreuliche Projekte in Arbeit. Ebenso Januar siebzehn.

Sonntag.
Familiäre Anspannungen. Morgen fangen die letzten acht Wochen in der Schule an, die ich seit meinem sechsten Lebensjahre besuche.
Meine Mutter erzählt, dass sie morgen ein Gehirnscan machen muss, Möglichkeit eines akustischen Neurinoms. Was ist das ? Google. Meist gutartiger Tumor.
Mein Herz zieht, mein Bauch krampft. Meine Hauptangstquellen – Tumore und Familie. Ganz schlechte Kombination für meine Gedankenspirale.
Erstmal unterdrücken und überspielen. Was essen wir ? Ich geh dann mal Haare waschen.

Einige Stunden später. Auf der Suche nach …. Google. www.krebs… was ist ein Neurinom.
Atmen, atmen. Mein Bauch fährt Achterbahn. Ruhig bleiben. Positive Gedanken. Selbst wenn, gutartig. Gaanz ruuhig. Panik, Panik, Panik.

Erstmal Leute anrufen, die mich beruhigen könnten.
Teilnehmer nicht erreichbar, versuchen sie es später erneut.
Panik, Panik.
Erstmal Zähne putzen. Auch die liebste Serie kann mich nicht mehr ablenken.
Ins Bett, schlafen, klingt gut. Sicher.
Da liege ich also, eine Panikattacke nach der anderen rollt an.
Ist sie da, zittere ich am ganzen Körper. Mir ist übel, muss ich mich übergeben ? Vielleicht.
Mein Herz ist eng, wo ist all die Luft geblieben? Langsam ein- und ausatmen. 
Das ist alles, was noch geht. Mir ist heiß, ich schwitze und doch sind die Hände so kalt. Ich brauche Luft.
Wie können meine Gedanken meinem Körper solche Schmerzen zufügen ?
Ich kann nicht klar denken, das worst-case-scenario des worst-case-scenarios läuft auf Dauerschleife. Ich werde das Jahr nicht schaffen. Ich haaalte das nicht mehr auuus.
Ich kann nicht mehr. Hilfe.

Es ist vorbei. Zehn Minuten Ruhe. Zehn Minuten relativer Optimismus. 
Denk an die Statistik. Wie wahrscheinlich ist es ? Luft holen. Alles wird gut. Die Gedanken entspiralisieren sich. Ich werde ruhiger..

Atmen, Atmen, Atmen, Luft, Luft, Luft. Das Leben ist keine Statistik, was, wenn doch, und dann werde ich, sie wird, nein, bitte nicht, ich spüre etwas schlimmes, warum sollte es uns nicht passieren ?
Eine neue Attacke ist da und ich mitten drin. Blick auf die Uhr, weitere zwanzig Minuten, das schaffst du, aber, aaaaaaah, warum tut das Herz so weh, Angst ist so verdammt unangenehm. Warum tust du dir das selber an? Warum kann ich nicht positiv denken.
Scheiß inspirational quotes auf Instagram, warum funktioniert ihr nicht im wahren Leben ?
Eeeein und aaaus, atmen. Ich hatte schon viele, aber waren sie immer so schlimm ?
Ich hatte schon ganz vergessen, vergraben. Doch, waren sie.
Als ich das erste Mal mit meinem Vater allein im Urlaub war, nach der Trennung, erlebte ich die erste. Ich war überzeugt, sterben zu müssen, ich wusste nicht, was da passiert.

Panik, Panik, Panik. Denk daran, du musst atmen. Du bist das doch gewöhnt, du kannst damit umgehen.
Wieder zehn Minuten Pause. Über alltägliches Leben reden. Bloß morgen nicht erwähnen.

Und dann geht es wieder von vorne los. Mir ist so verdammt schlecht, meine Muskeln sind erschöpft vom Zittern, meine Gedanken ausgelaugt vom ständigen im Kreis drehen.
Ein Versuch zu schlafen. Ein Fehlversuch. Bis in die Morgenstunden, Panik, bisschen Ruhe, Panik, Panik.

Montag.
Ein Wecker. Habe ich geschlafen ? Jetzt ist alles vorbei. Es ist ein neuer Tag.
Aus dem Bett, die Gedanken erwachen. Nein, die Angst, sie ist noch da.
Ein Versuch von Normalität. Trockenes Brot und Tee. Ein Schluck, ein Biss. Das geht nicht, nichts will da runter.
Alleine Zuhause sein ? Oder in die Schule, versuchen zu funktionieren ?
Bett. So viel Müde, so wenig Entspannung.
Ich verstecke mich hinter dem Leuchten von Bildschirmen. Warten ist das schlimmste. Die sonst rasende Zeit schleicht. Youtube, kannst du nicht die Zeit wie sonst auch fressen ?
Jedes Klingeln ein Schreck. Ist es die Nachricht ?
Nachmittag – es piepst.
völlig. unauffälliger. Befund. Die besten drei Worte. Kann das möglich sein ?
So viel Erleichterung. Ich liege im Bett, schaue aus dem Fenster. Mein Kopf fällt zu Seite. Schlaf.
Aufgewacht, was ist real ? Ich kann wieder essen.
Ich bin wieder da, zurück im Alltag. War ich weg ? Was ist die letzten vierundzwanzig Stunden passiert ?
Gespräche, es geht mir gut. Es ist vorbei.
Ich sitze in der Sonne, Freude auf den Sommer.
Eine Autofahrt. Komisch, alles ist gleich, die Leute leben noch wie vorgestern. Alles läuft.
Morgen geht’s wieder in die Schule, alles wie gehabt.

Montagabend. Mein Körper hat Muskelkater von der Anspannung , ich bin so so müde. Ich kann nicht einfach wieder funktionieren. Ich brauche Erholung.
Niemand fragt nach. Fehle ich ?
Ich warte bis spät nachts mit dem schlafen. Will erst zur Ruhe finden, wenn ich fast umfalle und keine Ängste mehr Platz haben.
Eine traumhaft traumlose Nacht, ausschlafen.

Dienstag.
Frühstück, ein Tag Zuhause. Schreiben, Listen, erledigen. Yoga. Einfaches Abendessen, keine Energie für Kreativität. Ein warmes Bad. Eine gute Serie. Ein Versuch früh schlafen zu gehen, ich muss morgen früh raus. Der Rhythmus ist verloren gegangen.

Mittwoch.
Aufstehen, Schule. Hallo. Ach, krank gewesen ? Hm, ja. Hast nichts verpasst. Ihr auch nicht. Fast. 
Ein Schweigen – Schutz oder Einfachheit ?
Funktionieren, Stunde nach Stunde. Geht eigentlich. Komisch hier zu sein. War ich denn so lang weg?
Geschafft.
Singunterricht. Danach geht es mir immer besser. Beim Singen merkt man sofort, wie es einem geht. Angespannter Kiefer, Mund bleibt zu. Konzentration kurz, wenig Selbstvertrauen.
Es bringt einen ins Fühlen. In den Körper. Das ist wichtig. Atmen.

Heimweg. Beschwingte Musik. Dieser Drang zu schreiben. Bett. Leuchten im Gesicht. Schreiben. Weiter leben. //

Dieser Text ist für euch, aber auch für mich. Ich wollte nochmal darauf eingehen, wie sich Panikattacken anfühlen.

Ich weiß nicht genau, warum sie gerade jetzt wieder gekommen sind. Vielleicht wegen des Gehirnscans, meinem erhöhtem Stresslevel, weil ich durchs posten in die Vergangenheit eingetaucht bin, weil ich noch ein paar Sachen aufarbeiten muss oder einem Hormonmix im Kopf. Wahrscheinlich wegen allem und nichts.
Es hat mich aus der Bahn geworfen. Oder vielleicht auf die Richtige geschleudert ? Ich bin wieder mehr am Nachdenken und Fühlen. Ich zweifle. Ich relativiere wieder was schlimm, was wichtig und gut ist.
Ich muss wieder in den Fluss des Lebens, weg von der Angst vor Leben und Tod.

Ich habe erkannt, dass das Leben nicht linear ist. Manchmal wirft es einem wieder zurück, manchmal hat man Rückenwind und manchmal verliert man sich im Strom. Aber das ist auch okay so. Man muss nur acht geben, sich nicht in eine abfallende Spirale zu begeben.

Während dem Matheunterricht dachte ich mir einmal; „Manchmal fühle ich mich streng monoton fallend wie eine Funktion. Aber dann erinnere ich mich, das selbst die einen Wendepunkt hat“.

Ich denke, ein Problem ist, dass wir unsere Emotionen zu sehr beurteilen. Negativ, positiv – was heißt das schon? Probiere einmal sie einfach anzunehmen und zu fühlen. Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Wir identifizieren uns mit ihnen, dabei hilft es schon manchmal statt „ich bin traurig“, „ich beobachte Traurigkeit“ zu sagen.

Schön war, dass ich innerhalb der letzten drei Tage tiefe Gespräche geführt habe. Gar nicht mit den Personen, mit denen ich es erwartet habe. Ein Mensch hat mir von sich erzählt, was ich niemals gedacht hätte und was mir sehr geholfen hat. Manche waren einfach verständnisvoll andere ruhig. Andere abwesend. So lernt man die Menschen ganz neu kennen.

Jetzt wird mein Leben wieder weitergehen. Es hat ja nie aufgehört. 
Werden die Panikattacken wiederkommen ? Vielleicht. 
Hält mich das vom Spaß des Lebens ab ? Nein.

Ich hoffe, dir mit diesem Text auf irgendeine Weise geholfen zu haben. Erzähle mir doch von mir, wenn du magst, schreibe mir.

Justine kept calm and went vegan – Interview

Ich war ziemlich aufgeregt, als ich Justine angesprochen habe. Sie und ihr Blog sind eine Inspiration für mich. Veganismus, Fair Fashion und Nachhaltigkeit – drei der besten Themen über die man schreiben kann, wenn ihr mich fragt.

Auf der Wear Fair bin ich ihr begegnet – was für ein glücklicher Zufall!

Ich bin super glücklich, heute ein Interview mit ihr posten zu können.

Seit wann bloggst du und was/wer war deine Motivation/ Inspiration damit anzufangen? 

Ich blogge seit April 2015. Meine Motivation war vor allem, dass ich immer schon gerne fotografiert habe und ich meinen veganen Lifestyle gerne mit anderen Menschen teile.

Was zeichnet für dich einen guten und erfolgreichen Blog aus, bzw. gibt es da einen  Unterschiede? 

Ein guter Blog ist, meiner Meinung nach, nicht gleich ein erfolgreicher Blog und umgekehrt verhält es sich ebenfalls so, denn nicht alle Blogs, die guten Content liefern (was natürlich auch wieder im Auge des Betrachters liegt), haben eine große Reichweite und gehören für mich in die Kategorie „erfolgreich“.
Einen guten und erfolgreichen Blog macht für mich das Bereitstellen von durchdachtem Content aus, (nicht das 100te Fast Fashion-Outfit, das dem neusten Trend nachjagt), das hinterfragen von Themen, eine professionelle fotografische Untermalung der Texte mit ansprechenden Fotos. Regelmäßige Beiträge, eine gewisse Reichweite und ein schöner Social Media-Auftritt runden das Paket sozusagen ab. Außerdem finde ich es wichtig, dass der Blogger hinter dem Blog eine ehrliche und authentische Person ist, die außerdem eine Inspirationsquelle für ihre Leser darstellt. Ein letzter, wichtiger Punkt, der für mich einen guten und erfolgreichen Blog ausmacht, ist natürlich eine ansprechende, übersichtlich gestaltete Website, eben der Blog selbst. Artikel sollten oftmals zum Nachdenken anregen.

Was würdest du zu deinem jüngeren Ich sagen/ihm raten, das gerade den Blog gründet?
Zwar ist die Regelmäßigkeit der Beiträge sicherlich ein ‚Key to success’, wenn es ums bloggen geht, doch sich zum schreiben zu zwingen, wenn dein Kopf mal eine kreative Pause braucht hilft weder dir noch deinen Lesern. Nimm dir eine kleine Auszeit und stresse dich nicht. Alles ist gut und: You either win or you learn.

Wie wird man ein guter bzw. erfolgreicher Blogger?

Wichtig ist sicher, sich mit anderen Bloggern vernetzen aber am Anfang geht es vor allem darum, eine Nische finden, in der man Menschen erreicht, die Interesse haben. Technisch hilft es sehr, regelmäßig Posts hochzuladen, sich mit SEO-Optimierung auseinanderzusetzen, Social Media zu nutzen, abwechslungsreiche Themen zu behandeln ohne seinem Thema untreu zu werden. Und sonst? 
Ehrliche, authentische Artikel, guter Austausch mit den Lesern, Gastartikel schreiben, professionelles Kamera-Equipment, Weiterentwicklung im Bereich Fotografie, Zeitmanagement, etc.

Geht es um mehr als nur die Zahlen (Follower, Likes usw.) und was bedeuten die Zahlen für dich?

Natürlich geht es um mehr als Zahlen. Doch die Zahlen sind nunmal auch wichtig. Denn wenn du keine Leser hast, ist es schade um den Content und die Zeit, die man reinsteckt. Vor allem ist es wichtig seine Zahlen zu kennen, um zu erfahren, welche Themen die Leser interessieren und welche eben nicht.

Siehst du das Bloggen als Beruf,  ist es dein Zukunftsziel ?

 
Egal wohin mein Weg mich führt, das bloggen wird sicherlich noch eine lange Zeit ein Teil meines Lebens sein. Jedoch habe ich noch einige andere Pläne abseits des bloggens.

Was für einen Platz nimmt das Bloggen in deinem Leben ein?

Ich sehe Bloggen momentan als meinen Beruf, jedoch sehe ich es nicht als ultimatives Zukunftsziel. Ich werde wohl noch sehr lange bloggen, in kleinem Ausmaß, mir scheint, für immer. Einfach schon, weil es mir viel Spaß macht und ich sehe, dass ich andere Menschen mit den Themen, die ich anspreche, inspirieren und zum Nachdenken anregen kann.

Wie sieht der Alltag eines Bloggers aus ?
Natürlich dreht sich ein großer Teil der Arbeit, die wir tun, um das fotografieren, schreiben, Fotos bearbeiten und gestalten. Insofern hat das bloggen wirklich viele kreative Komponenten, was mir unglaublich wichtig ist. Ein weiterer Teil ist eher technisch; dazu gehören das pflegen der Website, SEO und was man sonst alles aus dem Online-Marketing kennt. Den sozialen Aspekt decken Blogger-Events oder –Reisen ab. Beides sehr schöne Gelegenheiten auch offline mit Gleichgesinnten zusammen zu kommen. Abseits dieser genannten Tätigkeiten nimmt das denken einen wichtigen Platz ein. Das mag etwas interessant klingen, ist jedoch so. Du denkst einfach ständig darüber nach, wie du den Blog weiterentwickeln kannst und neuen Themen einbauen könntest, aber das kennen sicher alle, die irgendwie unternehmerisch oder selbstständig veranlagt sind.

Wie verdient ein Blogger sein Geld, reicht es zum Leben? 
Blogger verdienen bspw. Geld durch gesponserte Beiträge, Affiliate-Links, Bannerwerbung und gesponserte Social Media-Beiträge. Bei manchem Bloggern reicht es zum Leben, andere verdienen ‚nur’ ein paar hundert Euro, wieder andere gar nichts und sehr erfolgreiche Blogger verdienen mehrere tausend oder zehntausend Euro pro Monat. Das hängt davon ab, wie groß die Reichweite ist und wie erfolgreich ein Blogger mit Unternehmen kooperiert. Das Einkommen bei Bloggern variiert schlussendlich auch deshalb sehr stark, weil in unterschiedlichen Branchen unterschiedlich viel Geld für Influencer ausgegeben werden kann. In Unternehmen in der klassischen, kommerziellen Modeindustrie ist dafür zum Beispiel viel mehr Budget vorhanden als bei nachhaltigen Möbelherstellern.

Was ist deiner Meinung nach der Unterschied von konventionellen Bloggern und Umweltbewussten? Was ist am „umweltbewussten“ bloggen der Nachteil und was der Vorteil ? (Kooperationen, zugeschickte Produkte,..) 

Als ’umweltbewusster’ Blogger ist es schwieriger bzw. langwieriger, Geld zu verdienen, da bspw. kleine Fair Fashion-Labels höchstens ein Produkt kostenlos zur Verfügung stellen können, jedoch keinen finanziellen Anreiz für einen Beitrag zahlen können. Man muss sich sehr oft gegen Kooperationen entscheiden, die einem zwar Geld bringen würden, aber nicht mit den eigenen Prinzipien zusammenpassen. Das ist sehr spannend, man lernt sich selbst gut kennen und muss sprichwörtlich dafür bezahlen, für die Dinge, an die man glaubt, einzustehen. Ich sehe einfach die Verantwortung hinter meiner Reichweite und stelle diese bei genannten Entscheidungen in den Vordergrund.

Bei Bloggern liegt Arbeit und Privates ja sehr eng beieinander, wo ziehst du die Grenze und hattest du damit schonmal Probleme ?

 
Man fragt sich vor allem am Anfang, ob dies oder jenes nicht zu privat ist, um es der Öffentlichkeit zu zeigen. Alles in allem hatte ich damit nie echte Probleme.

Wie handhabst du das im Urlaub ?
Es ist manchmal schwierig, weil man oft „in Content“ denkt. Manchmal geht es soweit, dass man einen Juice, den man sich kauft, danach auswählt, ob die Farbe ‚Instagram-friendly’ genug ist oder man natürlich dort Urlaub machen möchte, wo man auch schöne Kulissen für Outfit-Shootings hat. Man muss wirklich lernen, das manchmal abzuschalten. Doch seit einiger Zeit gelingt mir das ganz gut. Ich mache mir keinen großen Stress wegen meines Instagram-Profils und lege das Handy vor allem im Urlaub auch mal ein paar Tage beiseite.

Nervt es dich manchmal immer alles zu dokumentieren, also zum Beispiel das Essen immer erst zu fotografieren bevor du es isst ?


Ich mache extra Rezept Shooting-Tage, an denen ich alles fotografiere und arbeite so für die nächsten Wochen vor. Da stört es mich nicht, erst danach zu essen. Wenn ich mir etwas zu Mittag koche, zeige ich es manchmal auf Snapchat und auch da stört es mich nicht, es zu zeigen. Wenn ich jedoch einfach keine Lust habe, das Essen zu ‚snappen’, dann mache ich es auch nicht. Anfangs habe ich mich da mehr gestresst. Mittlerweile steht wirklich an erster Stelle, dass ich mich wohl fühle. Wenn ich kein Foto machen möchte, sondern einfach direkt schlemmen will, dann tue ich das! Wenn ich unterwegs esse, dann mache ich schon meistens ein Foto, aber das gehört mittlerweile irgendwie dazu und es stört mich und die Menschen in meiner Umgebung nicht.

Glaubst du, jeder von uns kann einen Unterschied machen und etwas positives bewirken ? (Schmetterlingseffekt,..)
Natürlich! Jede noch so kleine Entscheidung, die wir tagtäglich treffen, hat eine Folgewirkung, sei sie auch noch so klein. Jeder Mensch kann etwas Positives bewirken und einen Unterschied machen. Wie es sinngemäß auf der Berliner Mauer geschrieben steht: Viele kleine Menschen, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Wie handhabst du das Technische, machst du alles allein oder hast du Hilfe ?
Ich habe die Website mit Hilfe von Youtube-Videos und Anleitungen im Internet aufgebaut. Dazu habe ich ein Theme von WordPress verwendet. Am Anfang war alles sehr verwirrend aber mittlerweile komme ich gut klar und wenn ich mal eine Frage habe, schreibe ich dem Support. Ich habe also alles alleine gemacht, wobei mir Alex, mein Freund, immer wieder hilfreich zur Seite stand und wir uns gemeinsam durch die Weiten des Webdesigns gekämpft haben.

Was liebst und was hasst du am Bloggen ?
Ich liebe, dass man eine eigene, kreative Welt aufbauen kann, dass man schreiben kann, worüber man möchte und andere an dem teilhaben lassen kann, was einen so beschäftigt und genau auf die Themen eingehen kann, die einem wichtig sind. Ich finde es toll, andere Menschen zu inspirieren. Ich mag nicht, dass man oft automatisch in Content denkt und sich privat und bloggen manchmal einfach zu stark vermischt. Doch das kann man, durch das eigene Verhalten beeinflussen und ich lerne täglich, besser darin zu werden, zu wissen, wann Arbeit Arbeit ist und wann Privates Privates ist.

Ist Wien eine gute Stadt für Blogger ? 
Ja, auf jeden Fall. Es gibt immer wieder spannende Blogger-Events, PR-Agenturen, die gerne mit Bloggern zusammenarbeiten und viele andere, sympathische Blogger, die ich immer wieder gerne treffe und mich mit ihnen austausche. Außerdem gibt es in Wien schon einige Blogger, die sich mit Fair Fashion auseinandersetzen, was ich natürlich auch großartig finde! Dass in Wien viele schöne Wände darauf warten, für Shootings als Hintergrund zu dienen, lasse ich jetzt mal außen vor.

Vielen Dank liebe Justine, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Ich schätze das sehr. 

Schaut umbedingt mal auf ihrem Blog vorbei. 
Aufgepasst Jungs; ihr Freund Alex postet auch faire Mode für Männer dort!

Mein Weg zum Veganismus

2011 – Veganer waren noch nicht trendy, veganer Käse ein Fremdwort und das Hipstertum nahm erst seinen Anfang.
Klein Stephanie mochte immer gerne Fleisch, Tiere auch. Dann fiel ihr auf, dass das nicht so gut zusammen passt.

Ich war gerade zwölf Jahre alt, als ich das Buch Peacefood in die Hände bekam.
Damals war ich auf der Suche nach einem Jahres-Arbeits-Thema für die Schule.
Da kam das wie gerufen, ich fand Veganismus super interessant und wollte den Tieren nicht mehr so viel Leid zufügen.
Also stieg ich Fleischfresserin von einem auf den nächsten Tag auf eine vegane Ernährung um. 
Es fiel mir erstaunlich leicht, es war eine aufregende Zeit. 
Inhaltsangaben und Rezepte wurden fleißig studiert.
Ich der Schule wurde ich mit meinem Obstsalat etwas schief angeschaut. 
Eine meiner besten Freundinnen beäugte mich skeptisch und fragte, ob ich denn jetzt nicht jede Menge Pillen schlucken müsse, es sei doch so ungesund.
Fun Fact – diese Freundin ist jetzt selber Veganerin.
Ich habe in diesen Jahr sehr viel gelernt und vor allem meine Kochkünste haben sich sehr weiterentwickelt. Für mich war Veganismus keine Einschränkung, eher ein Grund, ganz neues Essen und Rezepte auszuprobieren.
Ich habe schon als kleines Kind gern mit meinem Vater gekocht.

Zu Weihnachten aß ich ein Stück Fleisch. Ich bin nicht stolz darauf, aber #letskeepitreal.
Mir ist das wichtig zu erwähnen, denn niemand is(s)t perfekt und es ist besser größtenteils vegan zu essen, als es gar nicht erst zu versuchen. 
Jedes Mal, wenn sich jemand für die vegane Alternative entscheidet, bringt das schon was. 
Also, wenn dir komplett vegan noch zu waghalsig erscheint, versuche es doch hin und wieder Mal.
Für mich war das das letzte Mal Fleisch, für immer ?
Ich weiß es nicht, momentan kann ich mir nicht vorstellen, wieder Fleisch zu essen.

Zum Veganismus gehört mehr als nur pflanzliche Ernährung.

Als nächstes beschäftigte ich mich mit veganer Mode. Dabei stieß ich auf zwei Onlineshops.
Zuerst entdecke ich den avocadostore.de, der damals noch nicht nach Österreich lieferte und ließ mir etwas nach Deutschland zu meiner Oma liefern. 
Der Avocadostore verkauft faire, ökologische und teils vegane Mode. 
Noch heute, besonders seit er nach Österreich liefert, finde ich, ist es ein guter Shop. Vor allem die Funktion, bei der man seine Kriterien wie zum Beispiel vegan, co2 neutral, biologisch und so weiter eingeben kann, finde ich toll.

Auch Muso Koroni, ein veganes Kleidungs- und Kosmetikgeschäft in Wien, fand ich im Internet. 
Ich übersah allerdings, dass sie in Wien stationiert sind und bestelle auch da über das Internet. Erst kam eine falsche Lieferung an, mit dabei Kondome, nicht gerade das, was sich eine zwölf Jährige wünscht 😉 
Aber dann bekamen wir schnell das Richtige zugesendet: ich hatte mir Lippenpflegestifte bestellt von Crazy Rumors. Das sind bis jetzt meine liebsten Lippepflegestifte. 
Bald will ich einmal selber Lippenbalsam machen, denn sie sind natürlich in einer Plastikhülle, was nicht sehr #zerowaste ist. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

MusoKoroni bietet auch vegane Schuhe an – die Stöckelschuhe aus Kork faszinierten mich damals sehr, aber sie waren mir zu teuer und vielleicht auch nicht ganz meinem Alltag entsprechend. 

Der nächste logische Schritt wäre jetzt vegane und tierversuchsfreie Kosmetik, aber meine Arbeit neigte sich dem Ende zu und ich beschäftigte mich nicht näher damit. #dontaskmewhy #teenagerbrainsareweird

Im Frühjahr 2012 hielt ich dann mein Referat und das Experiment fand sein Ende. 
Mir hat die vegane Ernährung aber so gut gefallen, dass ich sie beibehielt.
So aß ich circa zwei Jahre vegan. Dann ging ich langsam wieder zu vegetarisch über.
Es war keine konkrete Entscheidung, es passierte einfach Stück für Stück.
Das ist übrigens eine Erfahrung, die ich oft gemacht habe, auch, wenn man stark an etwas glaubt, sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, warum das so ist. 
Unser Hirn verdrängt schnell und das Wissen wirkt nicht mehr so intensiv. 
Du siehst diese grauenvollen Bilder und denkst dir, nie wieder werde ich ein tierisches Produkt anfassen und dann wird die Erinnerung immer blasser und du denkst dir, ein Stückchen Käse wird doch niemand schaden.
Fleisch habe ich allerdings, wie gesagt, nach dem einen Weihnachtsessen nie wieder gegessen. 
Das ist ganz witzig, aber für mich ist Fleisch einfach keine Option, ich denke gar nicht mehr darüber nach, das ich es essen könnte. 
Es wirkt überhaupt nicht anziehend oder lecker für mich, auch, wenn mir meine superlustigen Freunde immer Fotos von ach so geilen Burgern zeigen.
Bei Käse habe ich keine so große Hemmschwelle wie bei Fleisch, aber vermeide es doch fast immer.
Im Alltag funktioniert das echt gut, aber im Notfall würde ich schon auch mal vegetarisch essen, allerdings nie Fleisch.

Nach meiner mal-vegetarisch-mal-vegan Phase bin ich jetzt seit ungefähr ein dreiviertel Jahren wieder vegan. 
Vegane Ernährung ist für mich schon das normalste der Welt, es fällt mir nur auf, wenn mich jemand darauf anspricht. Denn Gewohnheit macht alles einfacher.
Es macht mir nach wie vor sehr viel Spaß, vegan zu kochen und auch bei meiner Allergie hat mir der Veganismus sehr geholfen, mehr dazu kommt bald in einem extra Post.

Und wie sieht es jetzt mit Kosmetik und Kleidung aus ?
Ich kaufe jetzt vegane Kosmetik und versuche mein bestes bei der Kleidung. 
Aber ich habe schon noch einige Wollpullis. Ich bin auf dem Weg und es ist mir wichtig zu betonen, dass ich nicht perfekt bin.
Vielleicht treffe ich nicht immer die nachhaltigste Entscheidung, aber ich versuche es. Also lasst uns #real bleiben und uns auf den Weg machen in eine vegane, nachhaltigere Zukunft.