Atmet und schläft in Wien. Arbeitet ebenda auch manchmal. An Illustrationen, Fisimatenten oder daran endlich die richtige Müllsack Größe zu kaufen. Macht manchen Sorgen und sich eine große Freude mit dem Studium der Sprachkunst. Schreibt über Fliederlila, Stromausfälle und Zitronenschaum. Irgendwas im Internet, ihre Oma ist sich da nicht so sicher, unter urbananouk.com. Mag Pfirsiche, aber nur die flachen.

Alle Artikel von Anouk Doujak

Authentizität auf Instagram

instagram, 25. 7. 17

für mehr klarheit, für mehr perspektive.
also, hier, das hier ist mein kleines profil im großen instagram dschungel.
hier lade ich meine gedanken ab, konserviere meine momente oder teile etwas, das mir wichtig erscheint.
alles ist authentisch, als einzelnes echt und doch nur ein kleines fragment vom großen ganzen das sich mein leben nennt.
mein feed ist nicht nur ein chaos, sondern auch stätig im wandel.
so war vielleicht früher fair fashion, nachhaltigkeit im vordergrund, jetzt drängen sich die reisen dorthin.
doch das sagt noch lange nicht, das mein persönlicher fokus so liegt.
denn nachhaltigkeit, ethische entscheidungen liegen mir immer noch am herzen.
nur outfits und ähnliches scheinen mir sinnentleert (und ich werd nicht gern fotografiert/hab niemanden der es tut).
städte, meer – ja, das gab es und wird in den nächsten wochen oft bei mir zu sehen geben.
doch sie dominieren nicht meinen alltag.
mein alltag ist, immer wieder diese straße entlang laufen, auf und aufwachen in wien, meinem zuhause.
doch immer das gleiche ?
nein, es ist doch viel schöner all die spektakuläreren momente zu fotografieren, fremdes einzufangen.
das da soviel mehr dahinter steckt, was es mir manchmal persönlich abnimmt dort hin zu kommen, das verschwindet schnell.
ich denke, was ich versuche zu sagen ist – urteilt nicht über menschen anhand von ein paar bildern und zeilen, seid nicht eifersüchtig oder eingeschüchtert und das sage ich vor allem mir selbst.
social media kann ein gefährliches spiel mit dem selbstwert sein, deshalb sollten wir uns immer wieder daran erinnern, das dieser nicht von herzen, daumen und zahlen abhängt.
das ist allein deine sache, an der du, dein innenleben und körper zusammen arbeiten.
das geht nicht von heut auf morgen, ich ertappe mich immer wieder, wie ich einem kommentar zu viel wert bei messe, doch der unterschied ist – es wird mir bewusst, ich erkenne mich selber dabei.
doch im grunde ist es etwas schönes hier diesen ort zu haben zum austausch, zur inspiration. den nur du selbst dir gestalten kannst, je nach dem welche menschen du in deinen virtuellen raum einlädst, aber es ist nicht alles und das ist auch gut so.

Auberginen am Balkon – ein Plädoyer für Urban Gardening

Ein letztes Mal streichelte ich der Katze über den Kopf, sah mich suchend nach Vergessenem um und warf einen letzten Blick in den Garten. Es versetzte mir einen Stich, all mein Gemüse zu verlassen. In diesem Moment wurde mir bewusst wie sehr mir meine Pflanzen ans Herz gewachsen waren. Und dass es ganz und gar keine Gute Idee ist im August drei Wochen auf Urlaub zu fahren, wenn die angepflanzten Gemüsesorten ihre Haupterntezeit haben.

 

Doch mal von Anfang an. Seit ein paar Jahren gefiel mir der Gedanke, mein eigenes Gemüse anzupflanzen. Doch ich war schlichtweg zu faul und zu unentschlossen es in Angriff zu nehmen.

Als ich mich aber Frühjahr 2017 beim Schaugarten der Arche Noah in Schiltern wiederfand, konnte ich all den Jungpflanzen nicht widerstehen.
So kamen wir mit vollem Kofferraum in Wien an, nur um gleich wieder los und erneut das Auto vollzuladen – diesmal mit Töpfen und Erde.

Die folgenden Monate waren wie mit Neugeborenen, ich lernte ihre Zeichen zu deuten und ihre Bedürfnisse kennen und vor allem eins – sie zu lieben.
Die meisten setzte ich in Töpfe auf die Terrasse, ein paar auf den Balkon. Man braucht gar keinen (großen) Garten, ein paar Quadratmeter an der frischen Luft genügen.

Es soll in diesem Beitrag aber nicht nur um meine „Lovestory Pflanzen“ gehen, ich möchte euch näher bringen, warum ich Urban Gardening so wert- und sinnvoll finde und von meinen Erfahrungen erzählen.

Mit der Natur im Einklang – für dich und die Umwelt

Ich bin ein Stadtkind.
Auch, wenn ich als Kind gern im Wald war, bin ich der Natur entfremdet – ich weiß nicht, wie die Pflanze einer Aubergine aussieht, ob man Süßkartoffelblätter essen kann oder wann Mangold blüht. Und ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster und sage – du wahrscheinlich auch nicht.
Versteh mich nicht falsch, ich liebe die Stadt, ihre Straßen und Kultur.
Doch es bringt soviel Freude wieder etwas von der Natur zu erfahren.
Einmal nicht zu googeln, Fachbücher zu wälzen, sondern einfach durch Beobachten und Fühlen zu lernen.
Kein Wunder, dass wir unsere Umwelt zerstören, wenn sie uns so fremd geworden ist.
Wie wollen wir saisonal und regional einkaufen, wenn wir eigentlich gar nicht wissen, was wo wann wächst ?
Ich nehme mich da gar nicht aus, ich weiß über vieles nicht Bescheid.
Doch seit Frühjahr habe ich einiges gelernt – man kann Süßkartoffelblätter essen, Auberginenpflanzen haben Stacheln und große Blätter und wenn Mangold blüht, enthalten seine Blätter so viel Oxalsäure, dass vom Verzehr abgeraten wird.

Es ist nicht nur schön der Natur beim Wachsen zuzusehen, sondern dies kann auch unser Leben so beeinflussen, das wir aus guten Wissen heraus nachhaltiger handeln können.
Ich würde auch sagen, wir fühlen uns nicht nur der Natur dadurch näher, sondern auch uns selber, aber das gerät jetzt schon in spirituelle Bahnen.

Auszeit – Endlich mal  wieder spüren statt denken und den Stress loslassen

Als ich meine Hände in die frische Erde grub, fühlte ich mich plötzlich sehr glücklich und zufrieden. Ich sorgte für meine jungen Pflänzchen, gab ihnen Raum zum Wachsen.
Abends tat dann zwar mein Rücken etwas weh, vom Heben der schweren Erde, aber ich konnte wirklich sehen was ich geschafft hatte.
Vielleicht bin ich produktiver, wenn ich lerne oder schreibe – aber abends sieht dann der Schreibtisch gleich aus, vielleicht ist ein Dokument mehr am Desktop, aber das wars.
Arbeitet man hingegen im Garten, sieht man die Spuren, das Ergebnis.
Es ist ein wunderbarer Ausgleich zu unserem verkopften Alltag.

Doch nicht nur das „Danach“ spricht für Arbeit mit Pflanzen. Währenddessen werden alle Sinne angesprochen, das Gefühl der Erde in den Händen, der Duft der Kräuter in der Nase, die Sonnenstrahlen im Gesicht, das Knistern, wenn sich trockene Erde mit Wasser tränkt.
So können wir aus dem Alltagsstress austreten und die Gedanken ein wenig zur Ruhe bringen.
Die meisten von uns verbringen zu viel Zeit drinnen, ich auch. Da tut es einfach gut an die frische Luft zu kommen. Der mentalen Gesundheit kommt das auch zugute.
Es spricht also auf seelischer, gedanklicher und physischer Ebene viel für Arbeit mit Pflanzen.

Frische Gemüse Ernte

Doch das wohl offensichtlichste – das Gemüse!
Die meisten Zutaten die in unserer Küche landen, haben einen weiten Weg hinter sich und schmecken dementsprechend. Viele wissen gar nicht mehr, wie gut frisches Gemüse schmeckt. Junge Aubergine, knackiger Mangold, sonnenwarme Tomaten – hach.
Durch eigenen Anbau können wir aber nicht nur die Frische garantieren, sondern auch deren Qualität und Aufzucht. Wir wissen genau ob Düngemittel verwendet wurde, wer alles schon seine Finger dran hatte und und und.
Es macht einfach Freude das eigene Gemüse zu kochen!

Gemüse wieder wertschätzen lernen

Seitdem ich eigenes Gemüse gezogen habe, schätze ich die Arbeit dahinter viel mehr. Lebensmittelverschwendung ist ein großes Umweltproblem – ich glaube, wir verschwenden unser Essen so freizügig, weil uns die Wertschätzung fehlt.
Hat man aber selber Arbeit rein gesteckt, bringt man es fast nicht über’s Herz das Gemüse zu verschwenden.

Ich wollte es auch immer so pur wie möglich verarbeiten, es in seiner ursprünglichen Form schmecken.
Durch Gemüseanbau können wir also wieder Nähe zu unseren Lebensmitteln und deren Herstellung schaffen und Freude an frischem, gesundem Essen finden.
Das natürlich auch die Transportwege und die Verpackung wegfällt ist eine gute Sache für die Umwelt.

Ästhetik und Sortenvielfalt

Nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch macht sich Gemüse gut. Der pinke Amaranth, die sich rankende Süßkartoffel und die kleinen weißen Erdbeerblüten.
Es ist auch besonders schön all die verschiedenen alten Sorten anzusehen und zu pflanzen. Das wiederum fördert den Erhalt der Sortenvielfalt und ist somit gut für die Umwelt.
Wenn euch dieses Thema interessiert schaut doch mal in meine Abschlussarbeit rein.

Das sind nur einige der Vorteile, die Gemüseanbau hat. Ihr merkt, für mich ist es mehr als nur das Endprodukt.

Von Eisheiligen und Dünger – How to Gemüse anpflanzen 

Nach dem ganzen Warum, kommen wir jetzt zum Wie.
Ich bin wirklich kein Profi und mein Daumen ist kein grüner, aber durch Beobachten und Tun lernt man. Die meisten Pflanzen habe ich bei der Arche Noah in Schiltern als Jungpflanzen gekauft.

Es ist zwar schon ein Stückchen von Wien, aber mir gefällt es dort so gut, dass es sich für mich ausgezahlt hat. Dort findet man viele verschiedene Sorten, in gutem Zustand. Selbst simple Petersilie von dort ist nicht mit Exemplaren zu vergleichen die ich in Wien gesichtet habe.
Mich hat es sogar zweimal dort hin verschlagen, das zweite mal zur Messe der Jungpflanzen Aussteller am 1. Mai. Dort tummeln sich dann noch ausgefallenere Sorten, es gibt Verpflegung und es ist gesteckt voll – aber schön!
Jedenfalls sind die Jungpflanzen bei mir gut gewachsen.
Nächstes Jahr würde ich allerdings gerne mehr mit Samen arbeiten, aus reiner Neugier. Denn selbst aus den Grünkohlsamen aus dem Baumarkt sind schöne Blätter gewachsen, trotz meiner anfänglichen Skepsis.
Den Prozess von kleinem unscheinbar, fast tot wirkendem Samen zum ersten kleinen Blatt und dann der starken Pflanze begeistert und verwundert mich immer aufs Neue.
Die kleinen Pflanzen tauchte ich zum Wässern immer in eine große Schüssel bis keine Luftblasen mehr aufstiegen. Bald topfte ich sie um. Vor den Eisheiligen musste ich sie dann manchmal reinholen, doch zu den speziellen Kaltempfinden finden sich etliche Informationen online.

Ich habe angepflanzt:

Mangold – mein größter Erfolg macht den Anfang. Gekauft hatte ich ihn wegen seiner tollen farbigen Stängel, nie hätte ich geahnt, wie gut er sich entwickeln würde. Angepflanzt in einem großen Topf wuchs er prächtig und ich konnte häufig ernten – eine richtige Freude. Mangold ist sehr zehrend und sollte dementsprechend häufig gedüngt werden. Ich hatte dazu einen vom Bioladen, der gut funktionierte. Sonst war er pflegeleicht.

Tomaten – ich habe zweierlei Tomaten – Black Cherry und gelbe Dattelwein. Beide schossen förmlich in die Höhe. Leider habe ich ein wenig spät herausgefunden, dass man sie ausgeizen muss, also wenn zwei Zweige wachsen und einer zwischen ihnen kommt, muss dieser entfernt werden. Vielleicht wären sie so ertragreicher, nun ja, „learning by doing“…
Tomaten sind auch zehrend und müssen vor Wind und Regen beschützt werden, damit die Früchte dann nicht platzen. Ausserdem benötigen sie eine Kletterhilfe.

Aubergine – ich war besonders traurig mein kleines Auberginchen zurückzulassen, das gerade reif wurde. Lange passierte nichts, doch plötzlich kamen die Blüten und ich konnte am Abreisetag meine erste Babyaubgerine essen – sie war so wunderbar zart. Es gibt viele Auberginenarten, die wir nie zu Gesicht bekommen. Ich habe zum Beispiel lange dünne.
Fazit – Aubergine im Topf, das geht.

Süßkartoffel – Süßkartoffel ist eines der Gemüse, die ich sehr gerne habe, aber selten esse, weil sie weite Transportwege hinter sich hat. Umso erstaunter war ich, als mir der Biobauer am Naschmarkt erzählte, sie wachsen bei ihm in Stadtnähe wie Unkraut. Also baute ich meine eigenen an. Ob sie was geworden sind ? Das wird sich noch zeigen. Doch die Blätter ranken sich über unsere Terrasse und können angeblich wie Spinat verzehrt werden – Bericht folgt.

Roter Neuseelandspinat – ein lustiger, wilder, das ist der Neuseelandspinat. Ganz harmlos sah er aus, als ich in einsetzte. Doch bald bahnte er sich seinen Weg, weit über den Topfrand hinaus. Lauter kleine, feine Blätter – aber zahlreich! Er ist perfekt für Salate, wenn auch etwas mühsam zu ernten. Wie gesagt, er liebt die Freiheit.

Malabarspinat – Malabaspinat ist da schon ganz anders. Dicke dunkel rote Stängel winden sich an seiner Kletterhilfe hinauf. An ihnen dunkle feste Blätter. Dieser ist eher für’s Kochen geeignet, speziell die großen Blätter.

Grünkohl – ich weiß ich oute mich somit als Health Freak und Hipster, aber ich liebe Grünkohl. Er ist einfach so vitaminreich. Massiert im Salat (kein Scherz, so wird er weich) oder knusprig aus dem Ofen – mmh. Gerade die jungen Blätter sind noch schön zart für den Salat. Ach – und er wächst ganz problemlos und ist nicht anspruchsvoll.

Erdbeeren- ich habe mir eine alte Sorte heraus gesucht, doch leider wuchsen sie nicht so gut – nächstes Jahr, nächster Versuch.

Amaranth – Amaranth ist uns als Getreide bekannt. Welche Pflanze dahinter steckt weiß fast niemand. Aus Spaß nahm ich sie mit – bis jetzt habe ich noch nicht geerntet, aber sie strahlt so ein intensives, tiefes Pink aus, von dem ich nicht wusste das Pflanzen das können.


Weitere Kräuter die ich gepflanzt und in der Küche lieben gelernt habe sind:

  • Blutampfer
  • Thai Basilikum
  • Zimt Basilikum 
  • Afrikanische Minze 
  • Zitronenverbene 
  • Organgenthymian 
  • Zitronenthymian 
  • Oregano 
  • Majoran 
  • Brunnenkresse 
  • Currykraut – riecht unglaublich gut nach Curry
  • Koriander – ich liiebe Koriander
  • Schnittlauch 

Blutampfer

Brunnenkresse

Zitronenverbene

Koriander

Verschiedene Thymiansorten

Mein Fazit aus dem Selbstexperiment Gemüse ist also:

es hat viele schöne Auswirkungen auf unser Leben und die Umwelt,
es ist einfacher als gedacht – fast alles lässt sich in Töpfen anbauen,
es ist eine Freude dem eigenen Gemüse beim Wachsen zuzusehen und es dann zu genießen.

Warning:
Es können Gefühle für die Pflanzen aufkommen, die den Urlaub erschweren.

Ich hoffe euch hiermit Lust aufs Gärtnern gemacht und einen kleinen Einblick in meine Töpfe gegeben zu haben. Sollten Fragen auftauchen – schreibt mir einfach.
Auf nächstes Jahr voller neuer Gemüse-Entdeckungen.

Rosen Ribisel Kriecherl Marmelade

Sommer in Wien, ein Samstag Morgen am Naschmarkt, all die Raritäten bei den Bioständen – that’s what my dreams are made of.
Auch wenn ich in ein paar Tagen verreise, konnte ich nicht widerstehen, lauter Kräuter wie Papalo, Chrysantheme und Malve, kleine Gurken, Lilienknospen, Ribisel und Kriecherl zu kaufen. Um nichts verkommen zu lassen, habe ich auf altbewährte Methoden zurückgegriffen, so landete das Obst in der Marmelade und die Gurken im Essig!
So kommt es, dass es hier schon wieder ein Marmeladen Rezept gibt – wieder, gleichermaßen besonders und einfach.
Ribisel / Johannisbeeren – die verstehen sich von selbst, aber wisst ihr, was Kriecherl sind? Nun, ich wusste es nicht, deshalb erzähle ich es euch – es ist eine Unterart der Pflaume und ähnelt der Kirschpflaume. Zu bekommen sind sie manchmal auf Märkten.
Ach, und was wäre ein Rezept without a little special something ?
Da kommt die Rose ins Spiel – sie passt so wunderbar zur saueren Ribisel und schmeckt nach Sommer – mmmh.

 

Zutaten:

  • 500 Gramm Ribisel / Johannisbeere
  • 500 Gramm Kriecherl
    kann durch Kirschen oder Zwetschgen / Pflaumen ersetzt werden 
  • Rohrzucker nach Geschmack 
  • 1 Päckchen Bourbon Vanillezucker
  • 3 EL Rosenwasser

  1. Kriecherl waschen.
  2. Kriecherl entsteinen und Ribisel vom Stamm entfernen. Das ist beides eine Geduldsprobe und kann etwas pfriemelig sein, deshalb empfehle ich, währenddessen gute Musik oder einen Podcast zu hören, sich zu unterhalten oder eine Serie anzuschauen.
  3. Ribisel waschen.
  4. Beides in einem Topf mit etwas Wasser erhitzen.
  5. Solange kochen, bis die Früchte zerfallen und eine dickere Masse entsteht.
  6. Zucker nach und nach dazugeben, kosten und gegebenenfalls mehr hinzufügen.
  7. Vanillezucker hinzufügen.
  8. Rosenwasser dazu geben, kosten und abschmecken – die Menge kann je nach Intensität des Rosenwassers variieren.
  9. Gläser auskochen.
  10. Alles gut vermischen und heiß in die Gläser füllen.
  11. Die Gläser in den Ofen stellen und den Ofen auf 100 Grad Celsius erhitzen. Nach einer halben Stunde ausschalten, aber nicht öffnen, bis sie abgekühlt sind.
    Nun müsste die Marmelade lange haltbar sein, doch, meist tut sie das nicht, wenn ihr wisst, was ich meine 😉
  12. Die Marmelade schmeckt auch gut zu Kokosnussjoghurt oder in anderen Desserts und bringt mit ihrem süß-rosig-saurem Geschmack Abwechslung und das spezielle Etwas.

 

Schicht um Schicht

Ich möchte gerne eine neue Serie hier einführen, wie ihr vielleicht wisst schreibe ich sehr gerne. Doch meine meisten Gedanken landen auf Instagram.
Da einige Leser kein Instagram lesen und ich meine Gedanken  auch hier festhalten möchte, beginnt heute die neue Serie – Gedanken. //

wer bin ich eigentlich? oh, so viele.
eine so simple und gleichzeitig tiefe frage.
ich habe das gefühl ich bin nicht eins, ich bin ein sammelsurium an arten, formen, tönen.
jeder ort bedeutet ein neues ich, eine neue schicht an persönlichkeit.
da ist die zurückgezogene stephanie, die still das meer geniesst,
die stephanie die durch all die fremden straßen läuft,
die wien-stephanie.
doch nicht nur die orte, auch menschen legen schleier über mein ich.
menschen aus der familie, schulzeit, freunde, ihr hier – online,
jeder bringt ein anderes ich zum vorschein.

all diese orte und menschen prägen mich, bilden mich schicht um schicht.
doch der kern, der ausgangspunkt, das bin nur ich, allein. bei mir und mit mir.
und nur, wenn dieses ich glücklich sein kann, können es all die anderen, dann zieht es sich durch alle schichten.

nun, das mag sich so anhören, als würde ich masken tragen, mein eigenes ich verbergen.
doch so ist es nicht gemeint, es steckt keine intention dahinter, sondern ist ein natürlicher prozess.
ich zeige mich, nur eben nicht alles. wir können gar nicht alles sein, zur gleichen zeit.
doch ist es nicht schön, sich immer wieder neu definieren zu können?
das erste mal, wenn du einen ort betrittst, einem menschen begegnest, kannst du dich ein stück neu erfinden, entscheiden wer du sein willst.
wieder zuhause lässt du diese hülle fallen, im wissen jederzeit wieder in sie schlüpfen zu können.
und so geht es durchs leben, schicht, um schicht, um schicht.
ob sie sich nun bilden, oder abfallen, das sei dir überlassen.
das bild wird immer klarer werden, doch im grunde kann nicht mal ich sagen, wer ich bin, weil ich es schlichtweg noch nicht weiß.
und ja – ich stecke in so vielen boxen und bin überseht von labeln.
die pflanzenliebhaberin, die veganerin, die junge, die stille.
und manchmal ist das schön, weil in diesen boxen tummeln sich leute, die einem ‚ich‘ von mir gleichen.
doch nur, weil wir uns in dieser einen box befinden, bedeutet das nicht, dass wir nicht noch in tausend anderen stecken.
also lass uns die boxen vergessen und einfach sein wer wir sind.
vielleicht finden wir es dann irgendwann heraus, immer aufs neue.

// don’t ever put yourself / let them put you in a box @ssein_

Poetry Slams für gemütliche Abende

Es ist ein verregneter Sommer und ich liebe es. Gibt es etwas gemütlicheres, als im Bett zu liegen, während draußen schwere Tropfen auf die Erde prasseln? Ach, und die frische, gute Luft, in der ein Hauch nasser Erde liegt.
Ein gutes Buch, ein Film oder eben Poetry Slams dürfen da nicht fehlen!
Also habe ich eine kleine feine Liste meiner liebsten Poetry Slams für euch zusammen gestellt.

Denn Anfang macht eine meiner all time favourite Poetinnen – Jule Weber. Holger und die Blumen ist ein wunderschöner Text, über den immer gleichen Alltag und den Wunsch, einmal daraus auszubrechen.

 

Der Titel „Die Orangenlimonade“, mit dem extra neu entwickelten Retro Design, verrät es schon – David Friedrich spricht von uns, den Hipstern und Alternativen und das auf eine sympathisch lustige Weise. Manchmal fühlt man sich ertappt und, über sich selber zu lachen, tut gut. Einer meiner liebsten Texte.

 

Till Reiners hat einen speziellen Humor – den mag man oder eben nicht. Ich tue ersteres und finde deshalb auch seinen Text zum Thema Dogmatismus und, warum Rechte und Linke manchmal falsch liegen, super.

 

Stimmungsvoller Text, tiefe Stimme – bei Tabakblätter und Fallschirmspringer von Patrick Salmen entsteht so ein inneres Gefühl, das man nur in eine Decke kuscheln möchte und nie mehr aufhören zuzuhören.

 

Nochmal David Friedrich mit der Antwort, was Schluckauf mit dem Aktzeptieren von sozialen und politischen Missständen zutun hat.

 

Und nochmal Jule Weber – diesmal über Vorurteile – ihre eigenen und die der Anderen. Ein sehr einfühlsamer Text.

 

Zum Abschluss ein relativ absurder Poetry Clip von – wie könnte es anders sein – Hinnerk Köln.

 

Genießt den Regen, ihr Lieben oder auch die Sonne, wie immer es kommt.

 

 

 

Marillenmarmelade mit Zitronenverbene, Orangenthymian und Vanille

Jeden Sommer bringt uns eine sehr liebe Nachbarin Marillen aus ihrem Obstgarten. Hach, Sommer kann so schön sein.
Die letzten Jahre sind die immer in Kuchen oder Kompott gelandet, doch dieses Jahr wollte ich mal mit meinem Vorurteil gegenüber Marmelade, dass sie nur Zuckerpampe ist, aufräumen. Also habe ich mich an das wohl typischste Marillenrezept – die Marmelade heran getraut.
Doch nicht so traditionell, wie du nun vielleicht denkst, nein, das wäre nicht ich.
Nach langem Überlegen habe ich mich für die Variante mit Zucker entschieden, denn, obwohl ich kein Zuckerfan (okay manchmal schon) bin, macht Zucker die Marmelade nunmal haltbar. Natürlich kann man Marmelade auch mit alternativen Süßungsmittel süßen, doch alleine könnte ich sie nie so schnell aufessen und sie würde schlecht werden – das wollen wir ja also wirklich nicht.
Um das ganze etwas „aufzupimpen“ , es interessant zu machen, habe ich noch so einige Kräuter vom Balkon hinzugefügt. Ich liebe Kochexperimente!

 

 

Zutaten:

  • Reife, heimische Marillen – 2 Kilo im Ganzen gewogen
    Nachhaltigkeit kann so schön und lecker sein. 
  • Rohrohrzucker – von 220 – 250 Gramm
    Ich bevorzuge den Geschmack von Rohrzucker und habe herausgefunden, dass Marmelade auch ohne Gelierzucker funktioniert. Aber you do you.
  • Saft einer Zitrone
  • Optional Saft einer halben Orange
  • Vanille / Vanillezucker – 3 Päckchen beziehungsweise 24 Gramm
    Am besten ist Bourbon Vanille, beziehungsweise Bourbon Vanille Zucker.
  • Zitronenverbene – ungefähr eine Hand voll
    Zitronenverbene hat nicht jeder zu Hand, ich weiß. Manchmal ist sie am Naschmarkt samstags bei den kleinen Ständchen erhältlich, sonst kann ich nur empfehlen, sie in einem kleinen Topf anzupflanzen. Sie schmeckt so wunderbar frisch. Dieses Rezept funktioniert natürlich auch ohne. 
  • Orangenthymian – je nach Geduld und Laune
    Hach, der Duft von Orangenthymian! Ja, auch den kann ich dir nur empfehlen anzupflanzen. Ich habe eine Jungpflanze bei der Arche Noah gekauft. Normaler Thymian würde auch passen. 
  • Zitronenthymian
    Gleiches Spiel wie mit dem Orangenthymian… 

 

Richtig reife Marillen – das ist das wichtigste!

Zitronenverbene

Auf meinem Balkon wuchern verschiedenste Thymian und Oregano Arten fröhlich vor sich hin – mit dabei der aromatische Orangen – und Zitronenthymian.

 

Zubereitung:

  1. Marillen waschen.
  2. Marillen halbieren, ungute Stellen wegschneiden und entkernen.
  3. Kräuter pflücken, waschen und klein hacken.
  4. Marillen in einen breiten Topf geben und mit ein bisschen Wasser erhitzen.
  5. Häufig rühren.
  6. Kräuter hinzufügen.
  7. Köcheln lassen, bis die Marillen sich auflösen. Wer eine „glatte“ Marmelade bevorzugt, kann sie nun mit einem Pürierstab pürieren.
  8. Zucker einrühren, probieren und gegegenfalls mehr Zucker hinzufügen.
  9. Zitrone und, optional, Orange pressen und den Saft in die Mischung einrühren.
  10. Vanillezucker hinzufügen.
  11. Marmeladengläser sorgfältig waschen. Wasser kochen und damit die Gläser vorsichtig (damit sie nicht springen) befüllen und spülen. Das selbe mit den Deckeln tun.
  12. Alles einkochen, bis eine etwas dickere Flüssigkeit entsteht. (Wird im Glas noch fester).
  13. Mit Hilfe eines Trichters heiß in die Gläser füllen. Gut verschließen und auf den Deckel stellen.
  14. Auf Brot, in einer Palatschinke/Pfannkuchen oder mit Kokosnussjoghurt als Dessert genießen!

 

Lissabon Guide

L i s s a b o n  – Lissabon ist gedrängte kleine Gehwege, ist ein endloses Meer an gemusterten Fließen, ist Weitblick auf all seine Dächer, ist bunt und voller Leben.
Lissabon ist aber auch Baustellen, laut, unruhig und Gras an jeder Ecke.
Lissabon ist vor allem eines – steil, steiler, Treppen.
Doch manchmal, manchmal da ist Lissabon auch schön.

Juni 2017 besuchte ich portugiesische Hauptstadt erstmals. War ich nicht mit meinen Freunden unterwegs, erlief ich mir die Stadt allein. Rauf und runter, quer und rundherum. Ich liebe das – die fremde Stadt und ich.
Dabei habe ich so einiges erlebt und entdeckt und davon möchte ich euch in meinem persönlichen Guide erzählen. Über vegane Restaurants, Second Hand Shops und Aussichtspunkte, ist alles dabei.

Ao 26 – the vegan food project 

R. Vítor Cordon 26, 1200-484 Lisboa, Portugal

Nach einem anstrengenden Tag schmeckt alles besser. Ach, wie hab ich mich über dieses gute vegane Restaurant, nach Tagen voller trockener Maiswaffeln und nach schleppend heißen Stunden in Belem, gefreut.
Das Ao 26 ist ein hippes, leckeres Restaurant mit fairen Preisen, das ich nur empfehlen kann, von den Süßkartoffel Pommes noch gar nicht zu sprechen. Die Speisekarte reicht von Burgern, die sich abheben von dem gewöhnlichen Sojazeugs und zum Beispiel aus Linsen bestehen, bis zu bunten Salaten und Sandwiches. Besonders angetan war ich auch von den Desserts – wir hatten Creme Brûlee und Schokoladenkuchen mit Früchten, beides sehr gut. Die Einrichtung ist auch sehr nett. Es ist jedoch sehr voll und man sollte auf jeden Fall reservieren.

 

 

 

Embaixada

Praça do Príncipe Real 26, 1250-184 Lisboa, Portugal

Das Emabixada ist ein etwas anderes Geschäftshaus im Ribeiro da Cunha Palast. Das Gebäude mag eher ein Museum vermuten lassen und doch finden sich innerhalb portugiesische Marken – von Kleidung, Kosmetik, Schuhen, Schmuck bis zu Kunst.
Ich habe mir dort ein Lissabon-Andenken in Form einer handgemachten Silberkette gekauft, die ich nun ständig trage.
Doch auch ein Restaurant findet sich dort und ein Interiorladen.
Besonders lieb fand ich auch die Babykleidung.
Man ist recht schnell durch das ruhige Gebäude durch und wenn man in der Nähe ist, würde ich einen Besuch empfehlen. Wer, wie ich, vergisst, die Öffnungszeiten zu beachten (es öffnet erst um 12 Uhr), dem würde ich vorschlagen, im Park gegenüber zu zeichnen, lesen oder einfach nur den älteren Herrn beim Zeitungen lesen zu zuschauen.

Website

 

 

Aloha Cafe 

R. Monte Olivete 20, 1200-279 Lisboa, Portugal

Nachdem ich das Embaixada besucht, im Park gezeichnet hatte und es schon gegen Mittag war, machte ich mich auf den Weg zum nahgelegenen Aloha Cafe.
Man muss schon davon wissen, zufällig wäre ich da nie rein gestolpert.
Das Aloha Cafe ist ein sehr nettes kleines Cafe mit Kuchen, Snacks, Mittagsmenü und Frühstück. Erwähnenswert ist auch die schöne Pflanzentapete 😉
Im Cafe saßen lauter Einheimische, meistens ein gutes Zeichen. Die Bedienung war sehr freundlich und half mir, das Mittagsmenü zu übersetzten, das täglich wechselt und nicht auf der englische Karte steht.
Ich entschied mich dann für das Mittagsmenü, in dem eine Gemüsesuppe, ein Hauptgericht und der Tee des Tages inkludiert sind. Ich weiß nicht, ob es dort üblich ist, aber dieses „Tee des Tages Ding“ ist mir öfter begegnet und ich finde es eigentlich eine gute Sache, denn bekanntlich sollte man ja warm trinken, wenn einem heiß ist. Bestellt man den Tee kalt, kommt er mit extra Eiswürfeln an.
Ich dachte erst, dass es ein veganes Cafe ist, doch mittlerweile weiß ich, dass es vegetarisch ist. So vermute ich auch, dass das Joghurt auf meinem Kichererbsen-Falafel-Wrap nicht aus Soja war. Geschmeckt hat es trotzdem gut und im Süden sollte man vieles etwas lockerer angehen, wenn man nicht verzweifeln will.
Gespannt war ich auch auf den Süßkartoffel-Brownie, den ich mir mitnahm – nun, er schmeckte sehr gesund..
Also eine rundum Empfehlung für dieses sympathische Cafe.

 

 

 

A Outra Face da Lua

R. Assunção 22, 1100-044 Lisboa, Portugal

Eine Straße entfernt von Touristenmassen und langweiligen Geschäften befindet sich dieser witzige Second Hand Shop. Er ist gefüllt mit bunter gemusterter Kleidung und ein Cafe befindet sich ebenfalls im Geschäft. Wer gewöhnliche Kleidung sucht, ist hier falsch, aber das eine oder andere ausgefallene Teil zum fröhlichen kombinieren wartet nur. Ich finde es zum Beispiel cool, eine gemusterte Second Hand Bluse über einem simplen T-Shirt und mit Jeans zu tragen.

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Typografia 

R. Augusta 91, 1100-048 Lisboa, Portugal

Bei Typografie lassen sich gute Mitbringsel für Brüder oder Freunde in Form von bedruckten T-Shirts finden. Es gibt einige coole Prints, aber es scheint auch touristisch und befindet sich auf einer überlaufenen Straße. Typografie hat auch einen Laden in Porto.

Website

 

Organi Chiado

Calçada Nova de São Francisco 2, 1200-300 Lisboa, Portugal

Ein Restaurant, das auf qualitative regionale Produkte achtet? Das musste ich ausprobieren.
In der Nähe der zwei oben genannten Geschäfte, nur etwas abseits des Touristenrummels, befindet sich das simpel eingerichtete Lokal. Ich bestellte Risotto und bekam einen gefüllten Teller mit Salat (sehr gutes Dressing), kleinen gelben Süßkartoffeln (so gut) und Risotto.
Nun, ich bin mir nicht sicher, das Risotto schmeckte käsig – war es wirklich vegan ? Ich werde es nie wissen. Also am besten beim Kellner nochmal nachfragen, falls ihr dort seid.
Auch meine Begleitung war mehr als zufrieden. Da ich unbedingt ein Dessert probieren wollte, aber so gesättigt war, nahm ich eines mit. Vegan cheesecake with berries – hach, das war gut, mit Keksboden. Ich wünschte, ich hätte nochmal Zeit gehabt, erneut dorthin zu gehen.

Website

 

Go Natural / Brio – Bio-Supermarkt 

309, Tv. Carmo 1, Portugal

Lifesaver! Als Veganer im Süden hat man’s nicht immer leicht. Doch des Veganers bester Freund ist der Bioladen. Es hat sich immer bewährt, ein paar Snacks, die gegebenenfalls eine Mahlzeit ersetzten können, zu kaufen – zum Beispiel Maiswaffeln und ein Aufstrich.
Das ist auch eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen.
Ich will nicht wissen, wie viele Maiswaffeln ich in elf Tagen Portugal und Spanien gegessen habe.
Aufstriche sind auch super für Hotelfrühstücks, dann braucht an nur noch ein Stück Brot.
Der Brio Biosupermarkt (ich denke, es ist mittlerweile ein Go Natural) bietet fast alle Produkte, die man im deutschsprachigen Raum auch findet und ein paar „Meals to Go“.
Gleich neben dem Supermarkt sind ganz schöne moderne Kleidergeschäfte.

Brio auf Yelp 

 

Aussichtsplattformen – Miradouros

Chiado

Ebenfalls nah dem Bio-Supermarkt befindet sich eine tolle Aussicht. Mitten in Chiado ist da so ein netter Platz, vor der Igreja do Carmo Kirche. Und hinter der Kirche ist eine schöne Aussicht auf die Dächer Lissabons. Genauso zufällig, wie ich sie gefunden habe, bin ich dann in einem Aufzug gelandet, der mich in einen Laden auf eine wuselige Straße brachte. Jetzt ich Nachhinein denke ich, es war ein privater, aber wo es einen halt so hintreibt…

Principe Real 

In der Nähe des Hotels, in dem ich wohnte, befand sich eine weitere schöne Aussicht – der Miradouro Sao Pedro de Alcántara.
Lissabon mag zwar anstrengend und steil sein, aber gerade das ermöglicht alle diese Aussichten.

 

Museen

Ich habe in Lissabon nur ein Museum besucht – das Gulbenkian. Dort sind Kunstschätze aus allen Ecken der Welt und Epochen zu sehen. Zum Beispiel Möbel, Gemälde, Fließen und Schüsseln.
Es ist eine schöne Sammlung, bestimmt interessant für Kunstinteressierte, doch mich interessieren mehr die einheimischen Künstler, die Geschichte und Gegenwart der Stadt.
So wie zum Beispiel die jungen Künstler Portos, doch dazu mehr im Porto Guide.
Ein weiteres Museum, welches schön sein soll, ist das Azulejos (bemalt und glasierte Keramikfließen) Museum.
Doch ich habe es vorgezogen, die Fließen an den Hauswänden auf meinen Stadtspaziergängen zu bestaunen – daraus ist eine ganze Sammlung an Fotos entstanden.

 

Viertel 

Principe Real

In diesem Viertel habe ich gewohnt, deshalb ist es mir so vertraut. Geht man Richtung Park Jardim Principe Real, passiert man einige nette Geschäfte. Dort befindet sich auch Embaixada und das Aloha Cafe.  Die Geschäfte machen erst spät am Vormittag auf und es herrscht eine ruhige Atmosphäre. Im Park kann man gut entspannen und lesen. Weitere Restaurants, die ich rausgesucht, aber dann keine Zeit für einen Besuch hatte, sind Planeta Bio und Jardim Sentidos.

 

Bairro Alto

Etwas den Hügel runter, unter Principe Real, befindet sich Bairro Alto. Viele kleine Gässchen schlängeln sich abwärts oder aufwärts, je nach dem, wie man es sieht. Tagsüber scheint es wie ausgestorben, doch nachts öffnen all die Bars und Restaurants.
Es ist, meiner Meinung nach, kein Muss dorthin zu gehen, aber, wenn man in diesem Bereich ist, würde ich auf jeden Fall empfehlen, statt die Rua de São Pedro de Alcântara eine Straße versetzt zu gehen. Die Hauptstraße ist sehr befahren, der Gehweg schmal und die Touristenquote hoch. Die kleinen Gässchen sind wesentlich stressfreier zu gehen.

Bica

Noch ein Stück runter, findet sich Bica, auch ein sehr lebendiger Ort. Es ist ganz nett, einmal durch zu spazieren, doch hauptsächlich reihen sich Modekette an Modekette. Dazwischen sind versteckt kleine Antiquitätengeschäfte (mit Schallplatten!) und Concept Stores zu finden.

Chiado

Westlich neben Bica liegt Chiado. Ein mir sehr vertrautes Viertel, denn dort liegt der Bio-Supermarkt. Auch der oben erwähnte Platz und die schöne Aussicht sind dort zu finden.
Ebenfalls das Organi Chiado liegt in der Nähe.
Das Ao 26 liegt südlich unter Chiado. Ich bin sehr gerne durch dieses Viertel spaziert.

Baixa

Weiter westlich neben Chiado findet sich Baxia und viele, viele Touristen. Die Rua Augusta ist wie die Mariahilferstraße Lissabons. Viele Modeketten, die in jeder Großstadt zu finden sind, reihen sich an touristische Restaurants. Doch Baixa ist nicht nur negativ – dort ist Typografia situiert und auch der Second Hand Shop. Ebenfalls nett finde ich es, all die alten Nähzubehörgeschäfte in der Rua do Conceicão zu besichtigen und nach einem lustigen „Patch“ für meine Jeansjacke zu suchen. Fündig bin ich dann in Porto geworden, mehr dazu bald.
Die Kathedrale Se de Lisboa liegt auch in dieser Gegend.
Spaziert man weiter Richtung Süden landet man am Rio Tejo – ach, Städte am Wasser sind schon schön…

Alfama

Alfama liegt weiter westlich und soll ein schönes Viertel sein.Ich habe es nicht dorthin geschafft.

Ausflüge

Raus aus der Stadt – dazu gibt es einige Möglichkeiten. Zum Beispiel das, ein wenig außerhalb gelegene, Belem. Belem ist der Ort, wo alle Touristen sich treffen und brav in der Schlange stehen. Ihr hört vielleicht schon raus, es war nicht mein liebster Ort. Das Wasser und der Turm sind schon beeindruckend, doch wir verbrachten unsere Mittagsstunden in schleppender Hitze dort und mir wäre so einiges eingefallen, das ich lieber getan hätte. Nun ja, es war eine Erfahrung.
Was mir jedoch gefallen hat, war das Hieronymuskloster, indem wir uns, in kühlen Gängen, dem Zeichen widmeten. Denn, wenn wir etwas zeichnen, nehmen wir es ganz anders wahr und es bleibt uns in Erinnerung.
In Belem befindet sich auch das moderne Museum Museu Berardo.

Weitere Ausflugsorte sind zum Beispiel Sinatra, Cascais und Cabo da Roca – hier habe ich keine Erfahrung beizusteuern, bei Interesse findet ihr bestimmt einiges online.

 

Lissabon Essentials  

Es gibt einige generelle Tipps, die ich euch ans Herz legen möchte.
Erstens – holt euch einen echten Stadtplan! Oft geben Hotels sie kostenlos her.
Mir hilft dieses Stück Papier immer ungemein. Ja, all die Apps und Maps sind auch nicht schlecht, aber mit so einer Karte bekommt man einen viel besseren Überblick und kann sich vegane Restaurants eintragen – wenn man dann unterwegs ist, muss man nur noch einen Blick darauf werfen, um herauszufinden, wo das nächste Restaurant liegt.
Gelassenheit – ohne sie geht es hier nicht. Verzweifelt nicht, wenn ihr nicht gleich vegane Speisen findet oder es sich dann doch als vegetarisch herausstellt. Einfach nett fragen und offen bleiben.
In der Früh ruhig mal länger schlafen – so wie es Lissabon auch tut. Frühaufsteher finden Beschäftigung in Museen.
Sich mal Zeit nehmen zum Zeichnen. Dabei kommt man runter, wird fokussierter und im Nachhinein bleibt einem nicht nur die Kritzelei, sondern auch eine detaillierte Erinnerung.
Wer gerne ruhig schläft, dem seien Oropax empfohlen.
Gute Schuhe und Blasenpflaster sind ebenfalls keine schlechte Idee.
Und sonst – gehen, gehen, gehen. So lernt man die Stadt am besten kennen.
Es hilft auch sehr die vielen Steigungen als Beine-Po-Training zu sehen und die ganze Schwitzerei in der Hitze als Detox-Kur 😉

Ach Lissabon!

Lissabon, du bist ganz schön schön, bunt, überwältigend und manchmal überfordernd.
Du hast einen Platz in meinem Herzen, aber gestohlen hast du es nicht.
Wir werden uns bestimmt wieder sehen, doch sein mir nicht böse, dein kleiner Bruder Porto und ich, wir sind uns einfach näher. Es liegt nicht an dir, nein, da sind nur so viele Füße, die über dein Pflaster trampeln und dann bist du einfach zu viel für mich, lässt meine Sinne explodieren.
Doch eines, das muss man dir lassen, du bist eine Stadt am Wasser und das gefällt mir sehr. Also vielleicht, wenn du etwas gesettelter bist, vielleicht wird dann was aus uns.

Sommerliche Salate mit Ofengemüse

Wie bei mir ein Rezept entsteht ? Also ich steh da so in der Küche, würfle zusammen, was mir gerade Freude bereitet, probiere und plötzlich kommt dann der Gedanke – das soll auf den Blog! Meine armen hungrigen Mitmenschen müssen dann warten, bis ich alles halbwegs arrangiert und endlich die Kamera gefunden habe, nur um feststellen, dass der Akku leer ist und dann improvisierte iPhone Fotos gemacht habe. Aber dann, dann können wir endlich essen!

So war es auch dieses Mal, meine drei sommerlichen Salate mit Ofengemüse wollten umbedingt festgehalten werden.

 

VIELFÄLTIGER TOMATEN BROTSALAT

 

 

Zutaten:

  • Tomaten
    Am besten schmeckt der Salat mit vielen verschiedenen Tomatensorten – ich hatte kleine, lange, große, grüne, violette und rote – mmmh. 
  • Salat
    Ein bisschen grüner Salat schadet nie, es sollten aber wesentlich mehr Tomaten als Blattsalat im Salat sein. 
  • Zwieback / altes Brot
    Hauptsache knusprig! Ein guter Weg um hartes Brot zu verarbeiten – falls das alte Brote nicht ist knusprig, gegebenenfalls im Ofen backen. Zwieback funktioniert ebenfalls sehr gut. 
  • Zwiebeln
    Ich habe den Salat ohne Zwiebeln gemacht, da die Menschen, für die ich kochte, keine mögen. Zwiebelfreunde schneiden sie einfach ganz fein dazu. 
  • Aceto Balsamico Essig
    Ich habe ungefähr 1 1/2 Esslöffel Essig genommen, aber das kommt natürlich auf die Menge des Salads an. Generell würde ich sagen Essig-Öl-Ahornsirup im Verhältnis 3:2:1 . 
  • Olivenöl
    Gute Qualität macht hier den Unterschied – man schmeckt es! Ich habe ungefähr 1 Esslöffel verwendet.
  • Ahornsirup
    Einen kleinen Schuss, ungefähr 1 Teelöffel.
  • Sieglindes Erdäpfelgewürz / Knoblauch
    Es zeichnet sich in meinen Rezepten ab – ich mag das Erdäpfelgewürz von Sonnentor – not sponsored (schön wärs). Enthalten sind Petersilie, Rosmarin, Knoblauch, Bohnenkraut, Meersalz, Pfeffer, Oregano, Paprika und und und. Ich denke das Gewürz könnte auch durch die ersten drei Zutaten in vorigen Satz ersetzt werden. 
  • Senf
    ein knapper Teelöffel.

Die inneren Werte zählen – ja, man sollte diesen Salat nicht auf sein Äußeres reduzieren, denn dann würde er unterschätzt werden. Okay, vielleicht ist er nicht der sexieste der sexiesten Salate, aber schmecken tut er, ja ganz wunderbar und das bei seinen simplen Zutaten.
Also, überzeugt ? Na, dann wollen wir dem Salat mal an die Wäsche gehen:

  1. Tomaten und grünen Salat waschen.
  2. Beides mundgerecht schneiden.
  3. In einer Schüssel, Tomaten, Salat und gebrochenen Zwieback oder altes Brot vermischen.
  4. In einer kleinen Schale / Tasse Olivenöl, Aceto Balsamico Essig, Ahornsirup, Senf, Salz und Gewürze verrühren.
  5. Je nach Geschmack Zwiebel fein schneiden und in die Schüssel geben.
  6. Dressing hinzufügen und alles vermischen.
  7. Kurz ziehen lassen, dann schnell verspeisen bevor das Brot matschig wird.

 

GURKENSALAT

Sommer im Garten bei meiner Oma – das verbinde ich mit Gurkensalat. Sie hätte ihn wahrscheinlich ganz anders zubereitet, aber hier meine Version mit vielen frischen Kräutern und veganem griechischen Joghurt.

Zutaten:

  • Gurke
    Ich hatte hier eine ganz liebe Wunderling Gurke und habe ungefähr die Hälfte verwendet. 
  • Veganes Griechisches Joghurt
    Als ich ein veganes griechisches Joghurt entdeckte, wollte ich es unbedingt probieren. Mein Fazit ist jedoch – jedes vegane Joghurt würde genau gleich gut passen. 
  • Zitronensaft
    ungefähr der Saft einer viertel Zitrone – der Rest eignet sich super für Soda Zitrone. 
  • Zitronenverbene
    schmeckt wunderbar frisch und sommerlich, aber ich verstehe natürlich, dass nicht jeder das am Balkon hat. Manchmal gibt es sie am Naschmarkt, sonst kann ich nur empfehlen, sie nächstes Jahr anzupflanzen. 
  • Minze
    Wer braucht schon all die Mode-Sommer-Trends, das wahre Summer-Essential ist Minze. 

Weitere Kräuter, die in meinem Garten so herum wuchern, sind in meinem Gurkensalat gelandet. Das ist aber nur eine Inspiration – werft rein, was ihr mögt und da habt!

  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Basilikum
  • Salz
    eine Gute Prise Salz muss sein. 
  • Pfeffer
    a bisserl Pfeffer auch. 
  • Ahornsirup
    there we go again – Ahorn macht sich in jedem Dressing gut, kann aber auch weggelassen werden. 

Zubereitung:

Gurken sehr fein schneiden oder hobeln, Kräuter hacken und mit den restlichen Zutaten gut vermischen.

 

OFENGEMÜSE

 

Zutaten:

  • Kartoffeln
    ich finde speckige Kartoffeln am besten, aber das ist Geschmacksache. 
  • Kürbis
    jeder ist möglich, mein Favorit ist Hokkaido.
  • Brat- und Backöl
    damit es die hohe Temperatur aushält.
  • Erdäpfelgewürz (siehe Brotsalat)
    okay, langsam wird’s verdächtig, aber ich mags einfach wirklich gern. 
  • Tamari / Sojasauce
  • Salz

Zubereitung:

  1. Ofen auf 220 ° Celsius erhitzen.
  2. Kartoffeln entweder gut waschen oder schälen und in Schnitze schneiden.
  3. Kürbis waschen, halbieren, aushöhlen und dann in Streifen schneiden.
  4. Beides auf ein Blech legen und mit Öl beträufeln.
  5. Gewürze darüber streuen und alles gut mischen.
  6. Auf den Kürbis ein wenig Tamari Sauce träufeln.
  7. Im Ofen backen bis beides Gemüse durch ist.
  8. Nach Geschmack salzen.

Das Ofengemüse mit einem Klecks des Gurkensalat Dressings servieren. Kann auch gut kalt am nächsten Tag einem Salat beigefügt werden.

 

SIMPLER KIDNEY BOHNEN SALAT oder WHERE DO YOU GET YOUR PROTEIN ? 

 

Es ist schon fast peinlich, das ein Rezept zu nennen, weil es so simpel ist. Aber dennoch, es schmeckt gut und ist voller Proteine.

Zutaten:

  • Kidenybohnen im Glas
  • Aceto Balsamico Essig
  • Olivenöl 
  • Salz 

 

Zubereitung:

  1. Kidneybohnen waschen.
  2. Alle Zutaten vermengen, fertig! Je länger man es ziehen lässt, desto mehr nehmen die Bohnen das Dressing auf.

 

So, das sind sie, meine drei Sommersalate! Natürlich ist auch jeder für sich allein oder in anderer Kombination sehr lecker. Ich hoffe, euch ein wenig inspiriert zu haben und wünsche euch einen fröhlichen Sommer!

PS: Ja, meine Rezepte nehmen es nicht so genau mit Mengenangaben. Aber, da sie spontan entstehen und ich ein ganz großer Verfechter bin, dass Kochen nur mit Gefühl und Übung funktioniert, ist das nun mal so. Ich möchte mich für meinen Blog nicht verbiegen, es ist ja ein reines Freude-Projekt und soll authentisch sein. Sollten also Fragen auf tauchen, weil es bei euch nicht so klappt – nur her damit 🙂

 

Wie ich zu einem nachhaltigen Podcast eingeladen wurde – Tonspur N

Wir alle kennen sie, die Zeit vor der Abgabe einer Arbeit. Keine Minute darf verschwendet werden, Stresslevel gleich 13252351451.
So wollte ich die sechs Stunden Fahrt von Wien nach Deutschland nützen.
Doch wie? Tja, da kommen dann Podcasts ins Spiel.
Ich stieß auf Tonspur N, den Podcast zu Nachhaltigkeit und CSR (Corporate Social Responsibility) von und mit Annemarie Harant, eine der Gründerinnen von Erdbeerwoche und Roman Mesicek,Studiengangsleiter des Master “Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement” und Nachhaltigkeitskoordinator an der IMC Fachhochschule Krems.
Wir, sie wussten zu dem Zeitpunkt ja nichts davon, verbrachten dann viele Stunden gemeinsam zwischen Österreich und Deutschland, ich, fleißig am Notizen für meine Abschlussarbeit machen und zuhören. Einige meiner Kapitel sind erst durch diese Informationen entstanden.
Begeistert schrieb ich ihnen eine Mail und wurde dann „schwups die wups“ zu einer Folge eingeladen, um darüber zu sprechen, wie man das Bewusstsein für Nachhaltigkeit unter Jugendlichen verschärfen kann und was das alles mit dem Internet zu tun hat.
Aufgeregt traf ich Annemarie zur Aufnahme des Podcast und seit 22. Mai ist nun die gemeinsame Folge auf iTunes online.
Also, wenn ihr Lust habt zu hören, wie mein nervöses Stimmchen seinen Senf zu Nachhachligkeit abgibt –  freue ich mich sehr!

Tonspur N, Folge 35 – die nächste Generation

auf …
Soundcloud
iTunes

Allen Ökotussis, Umweltfreaks und Menschen, denen die Zukunft dieses Planeten am Herzen liegt, kann ich den Podcast nur empfehlen.

Einige meiner Lieblingsfolgen:

Folge 34: Wir kaufen Nix – mit Nunu Kaller

Folge 32: Audienz beim Reparatur-Papst

Folge 24: Alltagstaugliche Ideen für eine bessere Welt – mit Thomas Weber

Folge 16: Frauen in der Nachhaltigkeitsszene

Folge 13: Ein Wirtschaftsmagazin für Nachhaltigkeit

Es formen sich Städte in meinen Kopf

es formen sich städte in meinem kopf, bevor ich einen fuß in sie setzte. sie existieren.
mein inneres auge wandert ihre straßen entlang.
dann der moment der auflösungen, wenn ich die fremde luft atme, alles in der schwebe zwischen phantasie und realität.
langsam werden stück für stück meine phantasie häuser ersetzt.
wieder zuhause überlagernd dann die realen plätze, meine zuvor erdachten.
doch irgendwo, tief vergraben, liegen sie, die städte meiner phantasie.
gleich neben all den gesichtern, die vor meinem inneren auge entstanden, lang bevor ich ihrem besitzer die hand schüttelte.
so koexistieren diese welten, meine innere und meine äußere.
sie beide wachsen mit jedem schritt den ich tue.
wenn ich alt bin, möchte ich, dass beide ihre wege über die welt bahnen, sie mir aus und über den kopf wachsen und aus dem herzen quellen.
ich möchte voll sein, voll von orten, gesichtern die ich in mir trage, die mich prägen.